Solingen Keine schnelle Hilfe gegen Stau

Solingen · In einer Stellungnahme von Straßen NRW heißt es, Umbauten am A 3-Anschluss seien "kein Ersatz" für Maßnahmen wie die Anbindung über die Haus-Gravener-Straße. Nun soll wieder mit Langenfeld geredet werden.

Das Ergebnis war eigentlich klar. Gestern stellten OB Norbert Feith und Solingens Erster Beigeordnete Hartmut Hoferichter der Bürgerinitiative "L 405/B 229nein" eine Stellungnahme des Landesbetriebs Straßen NRW vor. Die Behörde hatte prüfen sollen, ob ein Ausbau des A 3-Anschlusses in Landwehr an der B 229 die geplante Autobahnanbindung über die neu zu bauenden Schnellstraßen L 405 und B 229n ersetzen könnte. Das glaubt jedenfalls die Bürgerinitiative, die einen entsprechenden Bürgerantrag gestellt hatte. Doch Straßen NRW ist anderer Meinung. Der Vorschlag sei "kein Ersatz" für die große Lösung, erklärten die Experten jetzt – und bremsten so zunächst mal all jene aus, die gedacht hatten, mit der kleinen Lösung an der A 3-Auffahrt das Jahrzehnte alte Problem beheben zu können.

Gemeinsamer Ratsantrag geplant

Nun sahen sowohl Hartmut Hoferichter als auch Initiativen-Sprecher Werner Koch gestern durchaus noch Möglichkeiten, in Landwehr für eine Entspannung zu sorgen. Beispielsweise müsse eine zweite Spur auf der B 229 nicht so lang sein, wie Straßen NRW meint, waren sich beide einig. Und so wird wohl auch die Solinger Politik weiter versuchen, auf der Ratssitzung kommenden Donnerstag einen dergestalten gemeinsamen Antrag aller Fraktionen auf den Weg zu bringen. Nach Informationen unserer Zeitung macht bereits seit Montag ein entsprechendes Papier der Grünen die Runde. Dessen Existenz wollte CDU-Fraktionschef Bernd Krebs gestern zwar nicht bestätigen. Gleichwohl betonte auch er, Ziel sollte es weiter sein, eine "schnelle Lösung zu finden".

Allerdings: Da diese durch die Stellungnahme von Straßen NRW – gemeinsame Anträge hin oder her – erst mal eher unwahrscheinlich erscheint, dürfte die ganze Diskussion spätestens dann eine erneute Richtungsänderung nehmen, wenn endlich das Gutachten zur großen Lösung vorliegt. Eine Anbindung Solingens über die L 405 und B 229n oder doch besser über die Haus-Gravener-Straße in Langenfeld? Egal, wie die Expertise ausfällt, die NRW-Bauminister Lutz Lienenkämper zum Ärger der Solinger immer noch unter Verschluss hält: Nachdem zuletzt selbst die Solinger CDU signalisierte, auch die Haus-Gravener-Straße in Betracht zu ziehen (wir berichteten), müsste die neue politische Einigkeit gegenüber den Verantwortlichen in der Nachbarschaft vertreten werden. Die aber zeigten sich bisher nicht bereit, einer Lösung der Solinger Probleme auf Langenfelder Gebiet zuzustimmen. Bereits nächste Woche sollen wieder Gespräche verabredet werden.

(RP)
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