Alle Bewohner und Personal werden gestestet Corona-Ausbruch in Solinger Altenheim

Solingen · Zurzeit gibt es in der Seniorenresidenz am Theater acht Fälle. Eine permanente Testung in allen Altenheimen der Stadt Solingen ist derweil vom Tisch. Getestet wird nur stichprobenartig.

 Die Seniorenresidenz am Theater in der Stadtmitte ist von dem Corona-Ausbruch betroffen. Die Fallzahlen könnten in den kommenden Tagen noch steigen, da die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt. 

Die Seniorenresidenz am Theater in der Stadtmitte ist von dem Corona-Ausbruch betroffen. Die Fallzahlen könnten in den kommenden Tagen noch steigen, da die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt. 

Foto: Peter Meuter

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Bewohner und Mitarbeiter in der Senioren-Residenz am Theater steigt weiter an. So wurden mittlerweile acht Fälle bestätigt, nachdem am Wochenende zunächst zwei Senioren sowie eine Angestellte in dem Altenheim an der Konrad-Adenauer-Straße positiv getestet worden waren. Dies hat die Stadt Solingen am Montag bekannt gegeben.

Gleichzeitig begann der Stadtdienst Gesundheit mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes zum Wochenstart, sämtliche Bewohner und auch das Personal der Einrichtung vollständig auf das Coronavirus zu untersuchen. Damit besteht die Möglichkeit, dass die Zahl der Infizierten in dem kommenden Tagen weiter nach oben geht – zumal die Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen noch nicht abgelaufen ist.

Was wiederum zur Folge hat, dass alle engen Kontaktpersonen der bislang Erkrankten – selbst bei einstweilen negativen Testergebnissen – nach wie vor isoliert bleiben müssen. Die insgesamt fünf infizierten Senioren wurden „vorsichtshalber ins Krankenhaus Bethanien gebracht“, hieß es aus dem Rathaus. Denn immerhin, so die Stadt, gehörten die Bewohner allein schon „altersbedingt zur Risikogruppe“. Die drei betroffenen Mitarbeiterinnen der Senioren-Residenz befinden sich hingegen in häuslicher Quarantäne.

In der Einrichtung selbst mit ihren 74 Einzel- und 13 Doppelzimmern sind Besuche von Angehörigen bis auf Weiteres untersagt. Wie der Betreiber des Heimes, die in Berlin ansässige Michels Kliniken GmbH & Co. KG, auf seiner Homepage im Internet mitteilte, seien Ausnahmen lediglich „in Einzelfällen bei vorheriger Abstimmung mit der Leitung“ möglich.

Derweil setzt die Stadt, parallel zu den Maßnahmen in der Senioren-Residenz, die in der vergangenen Woche gestarteten Testungen in den anderen städtischen Altenheimen fort. Allerdings dürfte dieses Programm wohl etwas kleiner ausfallen, als zunächst angekündigt worden ist. Denn nachdem im Mai noch die Rede davon gewesen war, die Ausbreitung des Coronavirus in den Einrichtungen möglichst permanent sowie flächendeckend zu überprüfen, ist die Stadt jetzt dazu übergegangen, vor allem stichprobenartig zu testen.

So teilte eine Rathaus-Sprecherin am Montag mit, dass die Tests augenblicklich in zwei Altenheimen sowie auf freiwilliger Basis der jeweils Betroffenen erfolgten. Als Grundlage dafür diene eine neue Verordnung des Bundesgesundheitsministers vom 8. Juni. Darin sei unter anderem geregelt, dass „Tests bei Aufnahme in ein Krankenhaus beziehungsweise in eine Pflegeeinrichtung durchgeführt“ werden müssten. Für bereits aufgenommene Personen seien indes nur „stichprobenartige Tests vorgesehen, die einmal pro Person wiederholt werden dürfen“, sagte die Rathaus-Sprecherin.

Auf diese Weise, so die Verwaltung weiter, könne – sofern die Kapazitäten nicht in anderen Akutfällen benötigt würden – eine Einrichtung pro Woche mit 40 bis 60 Personen stichprobenartig überprüft werden“. Eine flächendeckende Überprüfung jede Woche oder in einem anderen Maßstab sei hingegen in der erwähnten Verordnung nicht vorgesehen.

Das hatte vor einigen Wochen noch ganz anders geklungen. So waren seitens der Verwaltung seinerzeit mehr als 7000 Tests pro Woche mit Gesamtkosten in Höhe von fast 500.000 Euro veranschlagt worden.

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