Rommerskirchen CDU-Kritik an Wohncontainer

Rommerskirchen · CDU-Chef Wolfgang Könen fordert den Abriss des ehemaligen Übergangswohnheims am Fronhof. Die Verwaltung setzt auf ein Sanierungskonzept: Der Container könnte für die Unterbringung von Asylsuchenden gebraucht werden.

Gleich "nebenan" wird "Am Fronhof" gebaut, auf halbem Weg zur Grillhütte und dem Sportplatz sieht es hingegen ziemlich verkommen aus, und das mal mehr, mal weniger. Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde haben gerade wieder eine "wilde Müllkippe" rund um das Übergangswohnheim beseitigt. Der Container selbst ist mit Holzbrettern verrammelt, "Ratten sollen auch schon in großer Zahl gesichtet worden sein", berichtet der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Wolfgang Könen.

Etliche Bürger haben sich bei ihm beschwert, so dass Könen sich in seiner schon im Januar 2010 gegenüber der NGZ geäußerten Sorge bestätigt sieht, "dass sich nach erfolgreicher Vermarktung des Baulands keiner um die umliegenden, verwahrlosten oder ungenutzten Flächen bemüht".

"Nicht akzeptabel"

Auch dass die Kinder der Naturgruppe "Schlammspringer" aus dem benachbarten Kindergarten "Pusteblume" mit dem allmählich vor sich hin verrottenden Container konfrontiert werden, ist für Wolfgang Könen auf Dauer kein akzeptabler Zustand. Der Christdemokrat tritt daher entschieden für den Abriss des Containers ein: "Dass hier kein Mensch unter würdigen Bedingungen leben kann, bedarf keiner weiteren Worte. Auch eine Instandsetzung scheint unter den gegenwärtigen Umständen abwegig und unsinnig."

Für Könen wäre dies jedenfalls die einzig "sinnvolle Lösung". Der CDU-Chef vermisst die 2008 per Ratsbeschluss geforderte Umsetzung eines Konzepts für das Wohnquartier. Dabei müssten auch die Belange der Jugendlichen berücksichtigt werden. Die einstige Skateranlage sei kurzerhand entfernt worden. "Die Jugendlichen ließen sich jedoch nicht entfernen und bleiben heimatlos auf dem Parkplatz vor dem Kindergarten zurück", kritisiert Könen. Auch für den einst rege genutzten Sportplatz vermisst er jede Entwicklungsperspektive.

Rathaussprecher Elmar Gasten zufolge ist der Zustand der Asylunterkünfte der Verwaltung bekannt. Er verweist auf ein Sanierungskonzept, wonach für die entsprechenden Arbeiten 50 000 Euro aufgewandt werden müssten. "Diese Mittel sind in den Haushalt der Gemeinde eingestellt", erklärt Gasten. In einer der kommenden Ratssitzungen soll das Konzept den Politikern vorgestellt werden. Die Ablagerung wilden Mülls sei "ärgerlich", so der Rathaussprecher. Der Bauhof entsorge den Abfall jedoch in regelmäßigen Abständen. Mit einem Abriss wird es allerdings wohl nichts werden: Nachdem die Zahlen lange rückläufig gewesen seien, "steigt nun die Zahl der Asylsuchenden wieder an. Von daher ist auch Unterbringungsbedarf gegeben", wie Gasten sagt.

(NGZ)
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