Ausbildungsinitiative 2014 Eine Aktion Von Rheinischer Post Und Volksbank Niederrhein Maurer - ein sicherer Job mit Perspektive

Xanten · Ein Arbeitsplatz an der frischen Luft, bei jedem Wetter. Malte Grubert aus Menzelen-Ost stellt sich der Herausforderung. Wer wie der 16-Jährige Maurer werden will, muss gut anpacken können - und kann sich über ein gutes Lehrgehalt freuen.

 Auch das Rödeln will gelernt sein: Malte Grubert (links) mit seinem Chef Michael Müller auf der ersten Geschossdecke des aktuellen Bauprojektes.

Auch das Rödeln will gelernt sein: Malte Grubert (links) mit seinem Chef Michael Müller auf der ersten Geschossdecke des aktuellen Bauprojektes.

Foto: Fischer

Alpen Man darf nicht wetterscheu sein, das hat Malte Grubert während der vergangenen Wochen bereits gelernt. Der 16-Jährige ist gerade in seine Lehre als Maurer gestartet - im Juli und nicht zum 1. August, wie eigentlich üblich. Das hat einen Grund, wie Michael Müller, geschäftsführender Gesellschafter der Bauunternehmung Müller in Alpen, erklärt. "Wir starten gerne etwas früher, damit der Betrieb und der Auszubildende sich kennenlernen", sagt er.

Denn die Ausbildung zum Maurer ist als eine dreisäulige Stufenausbildung aufgebaut. Neben der Zeit im Betrieb gibt es auch Berufsschulblocks in Geldern und Einheiten mit überbetrieblicher Ausbildung. Im Betrieb verbringen die Lehrlinge im ersten Jahr mit 18 Wochen, in denen dann auch noch der Urlaub genommen werden muss, relativ wenig Zeit. Dabei mag Malte Grubert vor allem diesen Teil der Ausbildung. "Im Betrieb arbeiten gefällt mir am allerbesten", sagt der 16-Jährige aus Menzelen-Ost. Hier kann er bereits nach den ersten Wochen viel tun. "Ich darf überall reinschauen, helfen, Stangen sägen und auch schon ein bisschen mauern", sagt er. Im Lehrbauhof in der überbetrieblichen Ausbildung werden die praktischen Fertigkeiten zudem Stück für Stück erlernt. "Da bekommen die Auszubildenden direkt eine Kelle in die Hand", sagt Müller.

Den Beruf des Maurers hat Malte über ein Schulpraktikum in einem Bauunternehmen für sich entdeckt. "Das hat mir super gefallen", sagt der ehemalige Hauptschüler. Er hat sich daraufhin gleich für die Ausbildung beworben. Genau der Weg, den auch sein Chef Michael Müller empfiehlt. Schließlich sollte man ausprobieren, ob einem die körperlich harte Arbeit liegt, die bei fast jedem Wetter im Freien erledigt werden muss. "Wärme ist besser als Kälte und man wird braun", nennt Malte Grubert Vorteile. Doch die Hitze im Sommer sei nicht zu unterschätzen, betont Michael Müller.

Frauen sind in diesem Beruf die Ausnahme. "In meinen 20 Jahren im Betrieb hat sich noch keine um eine Ausbildungsstelle beworben. Ein Grund könnte in der doch körperlich sehr anstrengenden Arbeit liegen. "Man muss körperlich anpacken, aber es gibt für alle zu hebenden Gewichte Obergrenzen", sagt Müller, der auch einer passenden Bewerberin eine Chance geben würde.

Fest steht, es gibt wenig - zu wenig - Auszubildende in diesem Bereich. Zehn bis 14 Maurer sind es im gesamten Kreis Wesel, nennt Michael Müller Zahlen. "Es ist gut möglich, dass ein Fachkräfteproblem entsteht."

Ein Anreiz, diesen Beruf zu ergreifen, ist nicht zuletzt durch die gute Bezahlung gegeben. 1339 Euro bekommt ein Auszubildender im dritten Lehrjahr (siehe Info). "Das ist gutes Geld, aber das Geld darf nicht das Entscheidende sein. Der Beruf muss Spaß machen", sagt Michael Müller.

Wer den Ausbildungsweg als Maurer einschlage, habe "einen sicheren Job mit vielen Fortbildungsmöglichkeiten". Malte Grubert will nach der Ausbildung gerne noch den Meister machen. Und einen weiteren Traum hat der 16-Jährige: Er will sich später einmal sein eigenes Haus bauen.

Das ist ein weiterer Vorteil des Maurer-Berufs. "Unsere Jungs sehen hinterher: Das habe ich gebaut", sagt Michael Müller.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort