Rheinberg Eine Arbeitsgruppe soll die Lösung finden

Rheinberg · Architekt Parade stellte gestern Doppel-Ausschuss seine Pläne für die Erweiterung des Rheinberger Schulzentrums vor.

 Architekt Christoph Parade (3.v.r.) zeigte (v.l.) Bürgermeister Hans-Theo Mennicken, Direktor Norbert Giesen, Karl-Heinz Schlusen (Bauausschuss), Dietmar Heyde (Schulausschuss) und Dieter Paus (Beigeordneter) die Pläne.

Architekt Christoph Parade (3.v.r.) zeigte (v.l.) Bürgermeister Hans-Theo Mennicken, Direktor Norbert Giesen, Karl-Heinz Schlusen (Bauausschuss), Dietmar Heyde (Schulausschuss) und Dieter Paus (Beigeordneter) die Pläne.

Foto: Armin Fischer

Die Situation ist verzwickt: Die Stadt hat eine Gemeinschaftsschule und braucht sie auch. Wegen der gymnasialen Oberstufe (2017 erreichen die ersten Schüler die Jahrgangsstufe 11) und des Ganztagsbetriebs muss das Schulzentrum deutlich erweitert werden. 1200 bis 1300 Schüler werden das Schulzentrum besuchen, wenn die Schule ihre volle Stärke erreicht hat. 150 Lehrer werden dann an der Europaschule unterrichten. Hinzu kommt nicht-pädagogisches Personal, Integrationshelfer und, und und. Spätestens als Direktor Norbert Giesen gestern den Mitgliedern des Schul- und des Bau- und Planungsausschusses bei einem Rundgang durch das Gebäude vor einer gemeinsamen Sitzung der beiden Gremien diese Zahlen vor Augen führte, war klar, welche Dimension das Projekt Europaschule hat.

In der Doppelsitzung stellte der Düsseldorfer Architekt Professor Christoph Parade - er hat schon Anfang der siebziger Jahre das Schulzentrum geplant - seine Entwürfe für eine Erweiterung vor. Beeindruckende, gut durchdachte Pläne, ohne Zweifel. "Wir wollen nicht einfach ein neues Gebäude irgendwo hinstellen", sagte er. "Wir wollen etwas Sinnvolles an die bestehende Schule andocken."

Und zwar drei Teile: ein Oberstufenbau in nordwestlicher Richtung, einen naturwissenschaftlichen Trakt zur Xantener Straße hin und ein Gebäude für Inklusion und Küche zwischen Turnhalle und Mensa. Hinzu kommen soll ein großzügiges Forum mit viel Glas auf der Fläche vor dem Haupteingang. "Unser Ziel war es nicht, ein verrücktes, auffälliges Gebäude zu bauen, das bringt gar nichts", so Parade. "Eine Schule muss funktional sein."

Aber auch eine funktionale Schule kostet Geld. Viel Geld. 14,2 Millionen Euro würde das kosten, was Parade für den ersten Bauabschnitt vorgesehen hat. Würde die auf maximal 300 Oberstufenschüler prognostizierte Zahl überschritten, müsste noch einmal investiert werden. Das Schulzentrum könnte also das teuerste Gebäude in der Stadt werden - teurer als das Stadthaus.

Niemand im Ausschuss wollte Kritik an den Architektenplänen äußern. Aber alle Fraktionen rauften sich angesichts der hohen Kosten die Haare. Ließe sich, so fragte etwa Joachim Schmitz von der SPD, auch kleiner bauen, wenn sich herausstellte, dass weniger Schüler kämen? Ulrich Hecker erinnerte an die Kooperation mit der Sekundarschule Alpen: "Wir könnten die Oberstufe in Alpen unterbringen oder eine Zweckgemeinschaft bilden." Man stecke nun mal im Haushaltssicherungskonzept. Nach langer Diskussion einigten sich die beiden Ausschüsse auf die Bildung einer Arbeitsgruppe, in der Vertreter der Fraktionen, der Verwaltung und der Schulen zusammen an einer Lösung arbeiten sollen. Dabei war allen Beteiligten klar: Viel Zeit wird dieser Arbeitsgruppe nicht bleiben - sie muss schnell eine Lösung finden.

(RP)
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