Rheinberg Grüne wollen SV Millingen helfen

Rheinberg · Bürgermeister Tatzel weist den Vorwurf einer telefonischen Zusage zurück.

Um einen Projektantrag des SV Millingen ist es zu einem Streit gekommen. Der Verein möchte seine ausgemusterten Tennisplätze in Kleinspielfelder mit Kunstrasen umwandeln, damit die Jugendkicker auch in den Wintermonaten vernünftig trainieren können (wir berichteten). Der SV hatte die positiven Signale von Fraktionen, Stadtsportverband und Stadtverwaltung als Zustimmung gewertet - um dann zu erfahren, dass die Entscheidungsträger einen Rückzieher gemacht haben.

Im Sportausschuss hatte Clemens Brune vom SV Millingen die Chronologie der Ereignisse nachgezeichnet. Allerdings nicht ganz korrekt, wie Bürgermeister Frank Tatzel jetzt betonte. So habe er zwar am 13. April mit Brune über die Möglichkeit eines frühzeitigen Baubeginns am Telefon gesprochen, allerdings habe es damals keine Zusage gegeben. Tatzel: "Ich habe nur zugesagt, dass wir den frühzeitigen Baubeginn prüfen lassen." Das Gespräch, das Tatzel und Fachbereichsleiter Frank Meyer mit Brune geführt haben, habe auch nicht am 24. April, sondern erst am 23. Mai stattgefunden. "Morgens um 8.30 Uhr im Stadthaus", so der Bürgermeister. "Dabei habe ich gesagt, dass es für einen frühzeitigen Baubeginn gut aussieht. Ich hatte damals noch keine Ahnung, dass sich der Stadtsportverband und die Koordinierungsgruppe für den Pakt für den Sport dagegen entscheiden würden." Mit Clemens Brune habe er inzwischen telefoniert und die Unstimmigkeit ausgeräumt, so Tatzel.

Im Sportausschuss machten auch die Fraktionen einen Rückzieher. Mit Ausnahme der Grünen. Deren Sprecher Dietmar Heyde platzte in der Sitzung beinahe der Kragen. "Der Verein hat sich auf eine Zusage eingestellt, da können wir nicht jetzt einfach zurückrudern", sagte er und verweist auf die Kosten, die die Stadt in den Kunstrasenplatz des SV Budberg investiert hat. Heyde: "Ein vergleichbarer Fall. Damals waren wir auch schon im Haushaltssicherungskonzept. Für mich ist Millingen eindeutig in einer Notsituation, die schnell geklärt werden muss."

Auch CDU und FDP hatten sich im Sportausschuss dafür ausgesprochen, den SVM nicht sofort mit 70.000 Euro zu unterstützen.

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort