Trostlose Nullnummer am "Hohen Busch" in Viersen TuS trifft das Tor nicht

Trainer Gerd Zewe hat wahrlich schon befriedigendere Nachmittage auf dem Fußballplatz erlebt als beim 0:0 des TuS Grevenbroich im vermeintlichen Landesliga-Schlager beim 1. FC Viersen. "Aufwand und Ertrag", dozierte er nach dem Schlusspfiff, "stehen bei uns bislang in keinem Verhältnis". Dass sich seine Schützlinge "70 Prozent der Spielanteile" sicherten, registrierte er zwar durchaus mit Wohlwollen, bemängelte aber (nicht zum ersten Mal) die fehlende "Passgenauigkeit" vor dem gegnerischen Tor.

Ein Übel, das sich auch durch verstärkte Trainingsarbeit nicht aus der Welt schaffen lässt. Da hilft wohl nur warten und Tee trinken. Zewe hofft, dass in der Offensive "durch ein Erfolgserlebnis" endlich der berühmte Knoten platzt. Gegen Viersen hoffte er (noch) vergeblich. Grevenbroich bestimmte zwar zunächst das Spiel, doch so richtig gefährlich wurde es vor dem Gehäuse von Torwart Franz Waschmann nur selten. Die rund 150 Zuschauer zu erfreuen wussten daher nur die gekonnten Dribblings des ungemein agilen Farid Ahmad. Wenn es jedoch in den Strafraum ging, war auch er überfordert. Nach schönem Zuspiel von Tobias Willkomm scheiterte er aus kurzer Entfernung an Waschmann (24.).

Wenig später versuchte es Willkomm aus der Distanz, sein strammer Schuss aus 18 Metern strich indes knapp über den Kasten (38.). Viersen, in der ersten Hälfte offenbar selbst nicht unbedingt scharf aufs Toreschießen, wussten den aufmerksamen TuS-Keeper Kevin Ach mit Björn Haas (31.) und Christian Heer (33.) ebenfalls nicht vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Die ersten Lebenszeichen der Gastgeber schienen dem TuS immerhin schwer auf den Magen geschlagen zu sein, denn im zweiten Abschnitt kam die von Libero Eike Reinert umsichtig organisierte Abwehr nur noch höchst selten in echte Nöte.

Als Zewe eine Viertelstunde vor dem Ende für Matthew Williams und Markus Teuber die wesentlich offensiveren Jörg Gartz und Frank Weitner aufs Feld beorderte, wäre der Schuss sogar beinah nach hinten los gegangen. Gut, dass Ach, der in der 59. Minute schon prächtig gegen Marcel Domogalla pariert hatte, auch dem eingewechselten Michael Enache kein Erfolgserlebnis gestattete (87.). Sascha Vaskovic, in der vergangenen Saison noch beim 1. FC-Süd tätig, zielte aus fünf Metern zu ungenau (86.). Dirk Sitterle

(NGZ)
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