VfR Neuss verliert in Benrath in der Nachspielzeit 3:4 Pech oder Unvermögen?

Nach insgesamt knapp 95 aufregenden Minuten schlich Trainer Edgar Hagedorn sauer Richtung Kabine. "Was soll ich meiner Mannschaft denn nach so einem Spiel sagen?" rätselte er. Gerade hatten seine Kicker in der Landesliga auch das fünfte Spiel in Folge verloren: 3:4 (2:2) beim VfL Benrath. Den entscheidenden Treffer schoss Remy Krupa erst in der Nachspielzeit. Pech oder Unvermögen?

Die "Grün-Weißen" spielten immerhin besser als beim 0:1 gegen den BV 04 Düsseldorf am vergangenen Wochenende, wenngleich Hagedorn zugab, "dass Benrath auch mehr zugelassen hat". Zum Beispiel in der zwölften Minute, als Michael Kraljevic nach klugem Querpass von Sevim Alilovic zum 1:0 einschoss (12.). Doch einen Vorsprung zu halten, dazu ist der VfR 06, der nach den Ausfällen von Matyasik und Rosinaldo (hatte sich gestern Morgen krank gemeldet) sogar Stephan Reiter zurück aus dem Ruhestand geholt hat, in der derzeitigen Formation offenbar nicht in der Lage.

Nach haarsträubendem Fehlpass von Enzo der Popolo durfte Manuel Wilms ausgleichen (22.). Der gefährliche Mario Sakaschewski staubte nur vier Minuten später zum 2:1 ab. Es sprach für die Gäste, dass erneut Kraljevic, gekonnt von Thomas Hennessen in Szene gesetzt, noch vor der Pause das 2:2 besorgte. Unmittelbar nach Wiederbeginn nutzte Peter Zielonkowski nach einer Ecke von Sascha Hermanns die Konfusion im Neusser Strafraum zum 3:2, doch im Gegenzug glich Kraljevic mit seinem dritten Treffer wiederum aus.

Der erste Punkt schien in greifbare Nähe gerückt, zumal Benrath den Ball trotz bester Chancen nicht an Keeper Patrick Criens vorbei zu bringen vermochte. Hagedorn, vom mitunter kleinlichen Schiedsrichter Reiner Gillitz (FC Tönisheide) zehn Minuten vor Schluss nach einem Disput auf die Tribüne verbannt, wollte seinen wacker kämpfenden Schützlingen helfen, brachte für den ausgepumpten Hennessen Jean Doh.

"Nicht unbedingt meine beste Idee", räumte er ein. Denn für Entlastung konnte Doh ebenso wenig sorgen wie seine überforderten Mitspieler. Dass dem 4:3 Krupas in der Nachspielzeit eine Standardsituation voraus ging, war nur logisch, denn auch dabei machte der VfR keine gute Figur. Der Sieg indes schien Benraths Trainer Guido Monaco hinterher fast peinlich. "Über diese Leistung muss man sich Gedanken machen", mahnt er. -sit

(NGZ)
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