Lokalsport Meister beim Verfolger

Dass seine Ringer einmal den Deutschen Meister zum Duell der Punktgleichen empfangen würden, hätte sich Hermann J. Kahlenberg bestimmt nicht träumen lassen. Wenn am Samstag (19.30 Uhr) der KSV Köllerbach in der Stadionhalle aufläuft, ist aus dem Traum Wirklichkeit geworden.

 Sergyi Skrypka befindet sich in ansteigender Form - doch ob das ausreicht, um morgen Abend gegen den Olympia-Achten Venelin Venkov zu punkten, ist fraglich. N

Sergyi Skrypka befindet sich in ansteigender Form - doch ob das ausreicht, um morgen Abend gegen den Olympia-Achten Venelin Venkov zu punkten, ist fraglich. N

Denn nach fünf Kampftagen der Ringer-Bundesliga Mitte haben sowohl der KSK Konkordia Neuss als auch der Titelverteidiger aus dem Saarland zwei Minuspunkte auf ihrem Konto - beide mussten sich Spitzenreiter SV Germania Weingarten geschlagen geben.

Das, fürchtet der KSK-Präsident, wird einschneidende Konsequenzen für den morgigen Abend haben: "Die werden in Bestbesetzung kommen", ist Kahlenberg überzeugt, "denn eine weitere Niederlage können sie sich nicht leisten." Schließlich werden nur die beiden erstplatzierten Teams jeder Gruppe bei der Auslosung der Play-off-Runde gesetzt und gehen so einem (zu) frühen Duell mit einem der anderen Titelanwärter aus dem Weg.

Das sieht auch KSV-Teamleiter Thomas Geid so: "Dies sind schon stärkere Gegner als am letzten Wochenende und hier müssen wir in Bestbesetzung antreten und gute Leistungen, um zu gewinnen", sagt er rückblickend auf das vergangene Doppelwochenende, als Köllerbach mit 25:16 in Mömbris gewann und tags darauf einen 36:5-Heimsieg über den TV Aachen-Walheim folgen ließ.

Auch an diesem Wochenende steht der Deutsche Meister vor einer Doppelaufgabe (Sonntag in Witten). "Deshalb haben die auch jede Menge Zimmer im Holyday Inn gebucht", weiß Kahlenberg - ein weiteres Indiz, dass die Saarländer mit allem anreisen, was ihnen zur Verfügung steht. Und das ist eine ganze Menge.

Nicht umsonst sicherte sich der KSV in den vergangenen beiden Jahren den Deutschen Mannschaftsmeistertitel. "Und an der Besetzung hat sich nicht viel geändert", sagt Kahlenberg, auch wenn mit Kevin Müller (Riegelsberg), Venelin Venkov (Luckenwalde), Peter Kasabov (Weingarten) und Georgi Sredkov (Hof) vier Akteure neu zum Kader stießen, die gleich zu Stammringern wurden. "Natürlich ist Köllerbach Favorit", meint Kahlenberg, hält auf der anderen Seite aber "eigentlich jedes Ergebnis für möglich.

Wir können hoch verlieren, wir können die Sache ganz knapp halten - und wenn es ganz gut läuft, können wir vielleicht sogar gewinnen." Egal, wie die Auseinandersetzung ausgeht - die letzte in der Stadionhalle endete mit einer 7:29-Schlappe für die Gastgeber - Kahlenberg ist überzeugt: "Das wird ein Riesenkampf". Immerhin sind am Samstag Abend auf beiden Seiten neun Deutsche Meister am Start, das allein sollte schon für Qualität bürgen. Die Kämpfe im einzelnen:

  • 55 Kilogramm Süleyman Karahan ist gegen Kevin Müller oder den schon 42-jährigen Altmeister Vladimir Togusov nur Außenseiter
  • 60 Kilogramm Sergyi Skrypka will seinen Aufwärtstrend auch gegen den Olympia-Achten Venelin Venkov bestätigen
  • 66 Kilogramm F Ein Top-Kampf des Abends: Samet Dülger trifft auf den WM-Zweiten von 2007, Ismail Redzhep
  • 66 Kilogramm G Mahmut Cavusoglu bekommt es mit Jugend-Vizeeuropameister Timo Badusch zu tun
  • 74 Kilogramm F Hamberd Durdyschew gegen den EM-Siebten Andrij Shuyykal 74 Kilogramm G Emilyan Todorov gegen den zigfachen Deutschen Meister und aktuellen Olympianeunten Konstantin Schneider
  • 84 Kilogramm F Patrick Loes gegen Petar Kasabov
  • 84 Kilogramm G Ein weiterer Höhepunkt: Max Schwindt gegen den Deutschen Meister und EM-Fünften Jan Fischer
  • 96 Kilogramm Jackson Vaillant hat ansteigende Form, aber in Georgi Sredkov einen starken Gegner
  • 120 Kilogramm Björn Holk muss sich mit dem EM-Fünften von 2005, Marek Sitnik, auseinandersetzen.
(NGZ)
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