Heimatverein organisierte Ausstellung Jakob Siegers und sein Schnurrbart

Im Rahmen der Geburtstagsfeier "150 Jahre Bahnhof Kleinenbroich" präsentiert der in dem alten Gemäuer beheimatete Heimatverein Kleinenbroich eine sehenswerte Ausstellung über den längst beendeten Bahnhofsbetrieb. Interessierte Besucher können sie sich bis auf weiteres jeden Sonntag ab 11 Uhr anschauen. Thema ist der Alltag zwischen den Bahnsteigen und jenen "Diensträumen", in denen mancher Kleinenbroicher Arbeit und der ein oder andere auch eine schmucke Uniform fand. Beim Anblick der Bilder vom Alltag auf dem "Bahnhoff zwesche Nüüß on Jlatbach" kann sich mancher Besucher ein Schmunzeln nicht verkneifen. Zwischen Schaffnertaschen und Fahrkarten-Knipszangen werden Erinnerungen an die 150-jährige Vergangenheit des Kleinenbroicher Bahnhofes wach. NGZ-Foto: Lothar Berns

Im Rahmen der Geburtstagsfeier "150 Jahre Bahnhof Kleinenbroich" präsentiert der in dem alten Gemäuer beheimatete Heimatverein Kleinenbroich eine sehenswerte Ausstellung über den längst beendeten Bahnhofsbetrieb. Interessierte Besucher können sie sich bis auf weiteres jeden Sonntag ab 11 Uhr anschauen. Thema ist der Alltag zwischen den Bahnsteigen und jenen "Diensträumen", in denen mancher Kleinenbroicher Arbeit und der ein oder andere auch eine schmucke Uniform fand. Beim Anblick der Bilder vom Alltag auf dem "Bahnhoff zwesche Nüüß on Jlatbach" kann sich mancher Besucher ein Schmunzeln nicht verkneifen. Zwischen Schaffnertaschen und Fahrkarten-Knipszangen werden Erinnerungen an die 150-jährige Vergangenheit des Kleinenbroicher Bahnhofes wach. NGZ-Foto: Lothar Berns

Mit Unterstützung des Korschenbroicher Museumsleiters Karl Reichartz brachten die Heimatfreunde um Anita Kolvenbach eine Präsentation zusammen, die nicht nur bei den Kleinenbroichern alte Erinnerungen weckt, sondern auch eindrücklich zeigt, dass der "Bahnhoff zwesche Nüüß on Jlatbach" zum Kleinenbroicher Leben gehörte und die "Bahneuniform" zwischen Überseite und Düppheide keine Seltenheit war. In den Ausstellungsräumen sind nicht nur originale Dienstuniformen zu bewundern, sondern auch die dazu gehörenden Utensilien wie Schaffnertaschen, Fahrkarten-Knipszangen und Zugführerlampen, mit welchen auf den Bahnhöfen dem Lokomotivführer das Abfahrtssignal gegeben wurde.

Mancher Besucher der Geburtstagsfeier konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er die alten Fahrkarten bestaunte: In früheren Zeiten kostete die Hin- und Rückfahrt nach Neuss in der zweiten Klasse 1,60 Mark, die gleiche Fahrt nach Mönchengladbach 1,20 Mark. Zwischen Zugschildern und Waggon-Schlusslampen sind akkurat geführte Dienstbücher und Fahrbefehle zu bestaunen. Selbst eine Bahnpolizei-Uniform kann bewundert werden. Die vom Heimatverein zusammengestellte historische Bildsammlung ruft viele Erinnerungen wach: gleich, ob es sich hierbei um längst vergessene Schilderhäuschen, um das alte Stellwerk oder um die Rottenarbeiter der 30er Jahre handelt.

Es fallen Namen, die im Heimatdorf heute noch einen guten Klang haben: So ist die Rede von dem Bahnhofsvorsteher Peter Danners und von Jakob Siegers, der wegen seines gezwirbelten Schnurrbartes ein Original in Uniform war. Wie die Bilder zeigen, gab es am Kleinenbroicher Bahnhof nicht nur Bahnhofsvorsteher und Fahrkartenverkäufer, sondern auch Weichen- und Schrankenwärter und natürlich auch eine Bahnhofswirtin. Ihr Name war Elisabeth Krahwinkel, und sie war stets bestens über die Reiselust der "Kleenebröker" informiert.

Ein Foto anlässlich der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Bahnhofes zeigt die Belegschaft, die 1951 aus zwölf Personen bestand. Der Bahnhofsvorsteher hieß Peter Jansen und Jakob Danners stand als Fahrdienstleiter in der Pflicht. Dort wo heutzutage die historischen Bildtafeln stehen, befand sich einst das Schlafzimmer des Bahnhofsvorstehers. Wo einst "dienstliche" Akten aufbewahrt wurden, steht heute der moderne Computer des Heimatvereins - so haben sich die Zeiten geändert - ohne dass die heimatbewussten Kleinenbroicher "ihre" Bahnhofsvergangenheit vergessen haben. pm

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