Neue Reitanlage auf dem Hilgershof "Pferde als Arbeitstiere oder als Pensionsgäste"

Bei Peter-Willi Hilgers bestimmen die Pferde den Tagesablauf, und das, obwohl der Neusser gar nicht reitet. Dafür leitet er den Hilgershof in Schlicherum. Rund 100 Pferde stehen dort, und die sorgen für viel Arbeit. Peter-Willi Hilgers, Besitzer der Reitanlage Hilgershof in Schlicherum, ist mit Pferden aufgewachsen. Auf seiner Anlage lassen es sich rund 100 vierbeinige Pensionsgäste gut gehen. NGZ-Foto: L. Berns

Bei Peter-Willi Hilgers bestimmen die Pferde den Tagesablauf, und das, obwohl der Neusser gar nicht reitet. Dafür leitet er den Hilgershof in Schlicherum. Rund 100 Pferde stehen dort, und die sorgen für viel Arbeit. Peter-Willi Hilgers, Besitzer der Reitanlage Hilgershof in Schlicherum, ist mit Pferden aufgewachsen. Auf seiner Anlage lassen es sich rund 100 vierbeinige Pensionsgäste gut gehen. NGZ-Foto: L. Berns

"Als Reitstallbesitzer habe ich gar keine Zeit zum Reiten. Ich sitze nur Schützenfest auf dem Pferd", erklärt der Stallbesitzer. Sein Tag beginnt um sechs Uhr morgens, halb sieben füttern und danach ab auf die Felder oder in den Stall. Denn neben dem Reitbetrieb gibt es auf dem Hilgershof noch klassische Landwirtschaft mit Zuckerrüben- und Getreideanbau.

Derzeit ist Peter Hilgers ganz besonders beschäftigt, denn es ist Erntezeit, und am Wochenende steht das alljährliche Reitturnier auf dem Hilgershof an. Das gehört mit bis zu 2.200 Nennungen zu den größten im Kreis Neuss. Abends um 22 Uhr schließt Peter Hilgers die Stallgebäude ab. "Danach mache ich noch einen Kontrollgang und dann hab" ich endlich Feierabend", so der 48-Jährige.

"Freizeit bleibt da kaum." Und die verbringt der gebürtige Neusser dann - wie könnte es anders sein - mit seinem Lieblingshobby auf der Anlage. "Ich bin total technik-begeistert", meint Peter Hilgers. "Ich bastele an den Maschinen herum, repariere sie oder entwickle sie sogar weiter. Manchmal konstruiere ich neue."

Vom Traktor bis zur Erntemaschine, nichts ist vor ihm sicher. In puncto "Reitanlage" ist er ein Experte, denn bereits sein Vater Hubert hatte einen Reitbetrieb. "Wir hatten immer Pferde, erst als Arbeitstiere und dann als Pensionsgäste." Vor 26 Jahren übernahm Peter Hilgers den Betrieb von seinem Vater, damals noch mit rund 60 Pferden in Allerheiligen.

"Erst 1997 mussten wir durch die Umsiedlung der Stadt Neuss nach Schlicherum ziehen." Frei nach dem Motto "Wenn schon umsiedeln, dann auch richtig" entschloss sich Peter Hilgers, den Betrieb räumlich zu vergrößern. Heute besticht die Anlage durch ihre Weitläufigkeit und ihren Komfort für Ross und Reiter. So stehen den Reitern zwei Reithallen, eine überdachte Führanlage, ein überdachter Longierzirkel und ein Dressurplatz zur Verfügung.

Ganzer Stolz des Besitzers ist jedoch der Springplatz. Mit einer Größe von 100 mal 60 Metern ist er ideal für Springprüfungen der schweren Klasse. Dazu kommt ein Gastronomiebetrieb. "Da kann man nach dem Reiten gemütlich "was essen und trinken." Die Arbeit auf dem Hof ist alleine nicht schaffen. Ein Festangestellter erledigt alle Stallarbeiten.

"Mein Bruder Hans-Dieter ist meine rechte Hand", sagt der 48-Jährige. "Er kümmert sich verstärkt um den Reitbetrieb und ist zugleich Vorsitzender des RuFV Hilgershof." Auch Sohn Andreas ist stark in den Betrieb auf der Anlage einbezogen. Der 15-Jährige reitet erfolgreich Springen und geht noch zur Schule. "Er soll den Betrieb später übernehmen", plant sein Vater. "Zuerst wird er eine Ausbildung zum Pferdewirt mit Schwerpunkt Zucht und Haltung absolvieren."

Für die sportlichen Erfolge sorgt der Neffe. Stephan, Sohn von Hans-Dieter Hilgers, hat sich bei den Junioren international schon einen Namen gemacht und war bereits zwei Mal Rheinischer Vizemeister. "Jetzt lasse ich erst mal das Turnier auf mich zukommen", meint Peter-Willi Hilgers. Dann freut er sich als Grenadiermajor auf das kommende Schützenfest in Allerheiligen: "Dann reite ich auch mal." Ros

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