Lokalsport Extraklasse im Halbfinale

Zwei Mal hintereinander hatten sich in den Jahren zuvor die beiden Landesligisten 1. FC Grevenbroich-Süd und TSV Bayer Dormagen im Endspiel der Fußball-Kreishallenmeisterschaft gegenüber gestanden. Im Jahr 2007 setzten sich die Chemiestädter durch, 2008 die Südstädter.

 Berechtigte Freude: Nach zuletzt 2007 sicherte sich Fußball-Landesligist TSV Bayer Dormagen am Sonntag wieder den Titel bei der Endrunde der Kreishallenmeisterschaft in Gustorf. Im Halbfinale hatten die Chemiestädter zunächst Vorjahressieger 1. FC Grevenbroich-Süd besiegt, im Endspiel dann den TuS Hackenbroich.

Berechtigte Freude: Nach zuletzt 2007 sicherte sich Fußball-Landesligist TSV Bayer Dormagen am Sonntag wieder den Titel bei der Endrunde der Kreishallenmeisterschaft in Gustorf. Im Halbfinale hatten die Chemiestädter zunächst Vorjahressieger 1. FC Grevenbroich-Süd besiegt, im Endspiel dann den TuS Hackenbroich.

Foto: C. Offermanns

Am Sonntag stieg das Duell der "Hallengiganten" bereits in der Vorschlussrunde, war aber das vorgezogene Finale. Denn ohne die Leistung des Überraschungsfinalisten TuS Hackenbroich schmälern zu wollen, was sowohl der TSV als auch der 1. FC-Süd im direkten Duell boten, war schon Extraklasse. Dormagen hatte das glücklichere Ende für sich und setzte sich danach auch im Stadtduell gegen den Bezirkligisten Hackenbroich verdient mit 6:2 durch.

"Nach so einem Highlight wird es verdammt schwer, den Jungs noch mal die richtige Einstellung für das Finale zu vermitteln", sagte TSV-Coach Varol Besikoglu kurz nach der hochklassigen und emotionalen Partie gegen Grevenbroich-Süd. Denn da war alles drin gewesen, was Hallenfußball so attraktiv machen kann.

Schöne Tore, tolle Spielzüge, Kabinettstückchen, schnell wechselnde Spielstände und hochmotivierte Akteure. Wobei es zwei Spieler am Ende der regulären Spielzeit deutlich übertrieben. Als die Uhr beim Spielstand von 3:3 nur noch ein paar Sekunden anzeigte, gerieten Dormagens Samir Saysay und Grevenbroichs Sascha Wilms derart heftig aneinander, dass die kompletten Teams und viele Zuschauer aufs Feld strömten, um sich in die handfeste Auseinandersetzung einzumischen, oder aber um sie zu beenden.

Nach einigen Minuten beruhigten sich die Gemüter auch unter tatkräftiger Mithilfe des Schiedsrichter-Trios, Markus Piolot und Jochem Tillmanns waren Ottomar Dohmen zur Hilfe geeilt, und es konnte das Neunmeterschießen angegangen werden. Als in Sascha Querbach der zweite Dormagener getroffen hatte und anschließend TSV-Keeper Roland Kroll den Schuss von Stepan Villanueva als fünftem Süd-Schützen entschärfte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Nach einer Ehrenrunde wurde Kroll von seinen Kollegen unter einer Menschentraube begraben.

"Im Neunmeterschießen zu verlieren, ist immer unglücklich. Besonders, wenn man als bestes Team der Endrunde daran gescheitert ist, dass man zwei Minuten geschlafen hat", erklärte Süd-Coach Torsten Müllers und meinte damit die Phase nach dem Seitenwechsel, als Dormagen aus einer 1:0-Führung Grevenbroichs (Benny Nowitzky) durch schnelle Tore von Kevin Scholz, Kai Pelzer und Salvatore Franciamore ein 3:1 für sich machte.

Zwar zeigte Süd Moral und glich durch Nowitzky und Denis Zagorica noch mal aus, doch wenige Minuten später war der Vorjahressieger dann aus dem Titelrennen. Überraschend im Rennen blieb der TuS Hackenbroich, der Uedesheim im anderen Halbfinale keine Chancen ließ.

Thomas Wolf, Jonas Jarrid, Martin Tischbiereck und André Grunzel brachten den TuS 4:0 in Front, ehe der Landesligist aus dem Neusser Süden durch Ben Gencer und Arthur Graf noch Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Im Endspiel ließ sich dann beobachten, was Varol Besikoglu damit gemeint hatte, dass es schwer sei, seine Jungs noch mal richtig einzustellen. Denn Hackenbroich führte schnell durch zwei Grunzel-Tore 2:0. Doch Dormagen bekam die Kurve, glich noch bis zum Seitenwechsel durch Pelzer und Saysay aus.

In der zweiten Hälfte gingen dem tapferen Bezirksligisten dann die Kräfte aus, Scholz (2), Pelzer und Franciamore erhöhten auf 6:2. "Trotzdem können wir mit unserer Leistung heute sehr zufrieden sein", meinte Arnold Heryschek, der gestern Jörg Spillmann als Chefcoach vertrat, hinterher.

(NGZ)
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