Korschenbroich Abgeordneter schaltet Ministerin ein

Korschenbroich · Pesch In den Streit um das Bonhoeffer-Schulgebet an der Gemeinschaftsgrundschule Pesch hat sich jetzt der CDU-Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper eingeschaltet.

 Bitte die NRW-Schulministerin Sommer um generelle Klärung: Lutz Lienenkämper, MdL.

Bitte die NRW-Schulministerin Sommer um generelle Klärung: Lutz Lienenkämper, MdL.

Foto: NGZ

Pesch In den Streit um das Bonhoeffer-Schulgebet an der Gemeinschaftsgrundschule Pesch hat sich jetzt der CDU-Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper eingeschaltet.

Er wendet sich mit einem Schreiben direkt an seine Parteikollegin, die NRW-Schulministerin Sommer. Lienenkämper hofft, dass sie auf die Entscheidungsträger einwirken kann, "so dass die Mädchen und Jungen der zweiten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Pesch ihrer liebgewonnenen, guten Tradition wieder nachgehen können und nicht mehr auf ihr morgendliches Ritual verzichten müssen".

Lienenkämper hat die Initiative ergriffen, weil er die für Pesch getroffene Entscheidung "für politisch" falsch hält, zumal es sich um keinen klassischen, konfessionsgebundenen Gebetstext handele.

So betont er im Brief an die Ministerin: "Beim Sprechen des Liedtextes handelt es sich um einen hochgradig wünschenswerten Beitrag zur allgemeinen Wertevermittlung im Rahmen christlich-abendländischer Tradition. Die Eltern verstehen zu Recht nicht, wie gerade dieser Bezug aus einem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer von der staatlichen Schulaufsichtsbehörde so grundlegend missverstanden werden kann, dass darin ein konfessionelles Schulgebet gesehen wird, welches - wenn überhaupt - in den Religionsunterricht gehöre. Diese Interpretation verrät ein nicht hinzunehmendes Fehlverständnis."

Wenn Lienenkämper zunächst auch von einem Einzelfall spricht, so sieht der Abgeordnete doch den gesamten Themenkomplex. "In welchem Zusammenhang kann man wertegebundene Erziehung oder Bildung an staatlichen Schulen grundsätzlich vornehmen?", fragt er die Ministerin.

Für den Juristen ist der Sachverhalt von grundsätzlicher Bedeutung, den er entsprechend geprüft haben möchte. "Diese immer wieder auftretenden Fragen müssen landesweit einheitlich beantwortet werden", so Lienenkämper gegenüber der NGZ.

Deshalb möchte er von der Ministerin auch wissen: "Wenn es in das pädagogische Konzept der Schule passt, darf dann NRW-weit der Unterricht staatlicher Schulen mit einem Gebet beginnen?"

Er hofft, dass sich Barbara Sommer zeitnah des Themas annimmt, allerdings weiß Lienenkämper auch, dass für die Beantwortung seiner Fragen eine zeitintensive Recherche erforderlich ist.

(NGZ)
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