Der Düsseldorfer HC will sichvom Tabellenende absetzen Den Schwarz-Weißen fehlt am Sonntag ein Quartett

Von Volker Koch

Von Volker Koch

Mindestens auf drei Stammspieler, möglicherweise sogar auf ein Quartett muss der HTC Schwarz-Weiß Neuss im zweiten Heimspiel der Hallenhockey-Bundesligasaison verzichten, wenn sich am Sonntag um 17 Uhr der Düsseldorfer HC in der Stadionhalle vorstellt. Das nährt natürlich das trotz zweier Auftaktniederlagen ohnehin nicht kleine Selbstvertrauen der Gäste aus der Landeshauptstadt. Torhüter Thomas Wagner stand in den beiden Auftaktpartien des HTC Schwarz-Weiß Neuss im Brennpunkt des Geschehens, denn gegen Krefeld und Mülheim kassierten die Neusser insgesamt 14 Gegentreffer. NGZ-Foto: A. Woitschützke

Denn in den Düsseldorfer Zeitungen ist nur vom ersten Saisonsieg des DHC die Rede, der zum Auftakt bei Schwarz-Weiß Köln mit 4:12 böse unter die Räder kam und sein Sonntagspiel mit 3:6 gegen den Gladbacher HTC verlor. "Wenn wir so spielen wie gegen Gladbach, gewinnen wir. Und dann schaffen wir auch den Klassenerhalt", wird dort Junioren-Nationalspieler Oliver Korn zitiert. Nicht nur deshalb ist HTC-Trainer Carsten Fischbach im Vorfeld des zweiten Auftritts vor heimischem Publikum überzeugt: "Das wird ein hartes Stück Arbeit." Schließlich muss er auf mindestens drei, möglicherweise sogar vier Stammspieler verzichten. Den einen Ausfall haben sich die Neusser selbst eingebrockt: Max Klink ist nach seiner Roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung aus dem Mülheim-Spiel gesperrt.

Für wie lange, wissen die Schwarz-Weißen noch nicht, die entgegen ihrer ursprünglichen Absicht nun doch keinen Protest gegen die Wertung der 5:6-Niederlage von Sonntag eingelegt haben. Denn, so hat sich Fischbach mittlerweile schlau gemacht, der Hinweis, nach einer grünen Karte wegen zu frühen Einlaufens bei einer Strafecke im Wiederholungsfalle einen Siebenmeter zu verhängen, sei nur eine "strikte Anweisung" an die Schiedsrichter, aber noch nicht im Regelwerk verankert. Die anderen sicheren Ausfälle sind studienbedingter Natur: Thomas Draguhn und Sebastian Pelzer stecken mitten im ersten juristischen Staatsexamen und mussten in dieser Woche fünf Klausuren schreiben. "Das hat natürlich Priorität", zeigt der Trainer Verständnis.

Zu allem Überfluss laboriert Neuzugang Christoph Garbotz, der einen guten Eindruck hinterließ, an einer Zerrung. Den Kader auffüllen werden Daniel Stumpf, der nach überstandener schwerer Bronchitis aber noch nicht hundertprozentig fit ist, und der Stephan Busse, der eigentlich in der Halle pausieren wollte. Für weitere Notfälle bringt auch Fischbach seine Hockey-Ausrüstung mit - was er eigentlich vermeiden wollte: "So groß kann die Personalnot gar nicht sein, dass ich wieder spiele", hatte der 34-Jährige noch vor Saisonbeginn angekündigt. So schnell kann sich das ändern... So oder so, Fischbach spricht von einem "ganz wichtigen Spiel: Wenn wir das gewinnen, spielen wir oben, wenn wir das verlieren, spielen wir unten mit."

Wobei dieses Unterfangen, abgesehen von der eigenen Personalnot, kein einfaches wird: "Die Düsseldorfer spielen sehr defensiv und lauern auf Konter, das liegt uns nicht", weiß der HTC-Trainer. Sein Düsseldorfer Kollege Bernd Schöpf hat seine Schützlinge davor gewarnt, sich nur auf die Neusser Ausfälle zu verlassen: "Wir müssen kämpfen und sollten vor allem das Toreschießen nicht vergessen." Daran haperte es nämlich in den beiden Auftaktpartien, in denen dem DHC zusammen nur sieben Treffer gelangen. Doch auch er wird von personellen Sorgen geplagt: Deniz Kocak, der mit mit vier weiteren Akteuren aus dem Bundesliga-Kader auch noch bei der A-Jugend spielt, hat sich den Finger gebrochen, Marten Sprecher schnitt sich in dieser Woche die Fingerkuppe ab.

(NGZ)
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