24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring David gegen Goliath

Total verdreckt und voller "Kampfspuren", so präsentiert sich der ehemals schneeweiße Porsche GT 3 Cup auf dem Hof von Kilian-Tuning Neuss, wo der Sportwagen nach dem großen Erfolg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erst einmal auf das Durchchecken wartet. Teamchef Manfred Kilian ist immer noch auf "Wolke Sieben". Mit seinen knapp 200 Pferdestärken mischte der Ford Puma des Meerbuscher Panhuis-Teams munter bei den Porsche und BMW mit.

Total verdreckt und voller "Kampfspuren", so präsentiert sich der ehemals schneeweiße Porsche GT 3 Cup auf dem Hof von Kilian-Tuning Neuss, wo der Sportwagen nach dem großen Erfolg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erst einmal auf das Durchchecken wartet. Teamchef Manfred Kilian ist immer noch auf "Wolke Sieben". Mit seinen knapp 200 Pferdestärken mischte der Ford Puma des Meerbuscher Panhuis-Teams munter bei den Porsche und BMW mit.

Der Kilian-Porsche lief wie ein Uhrwerk und belegte beim 24-Stunden-Rennen einen hervorragenden 8. Platz. Dabei musste sich der 380 PS starke GT 3 Cup gegen Konkurrenten mit mehr als 500 PS durchsetzen. Eine Leistung, die das Porsche-Werk umgehend mit einem längeren Glückwunsch-Telefonat honorierte. -->

Nicht nur, weil das Fahrerquartett Jörg Otto (Hemmerden), Arthur Erkes (Glehn), Jens Petersen (Meerbusch) und Thomas Zinnow (Gevelsberg) in Konkurrenz zu PS-stärkeren und werksunterstützten Mitbewerbern samt Profifahrern als Amateurteam einen hervorragenden achten Gesamtplatz belegte, sondern weil der von ihm vorbereitete Porsche so hervorragend funktionierte. Lediglich Routine- und Sicherheits-Stopps wurden absolviert und dabei alle drei Stunden ein neuer Satz vorgeheizter Reifen aufgezogen.

Doch die Platzierung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung, wie man sie vom Tuner Kilian kennt. "Allein 300 Stunden haben wir in das Auto gesteckt. Alles auf das Penibelste überprüft und beispielsweise eine Woche vor dem Rennen auf dem Nürburgring verschiedene Dämpfer und Federn ausprobiert. Der Lohn: Ein Fahrwerk, das Auto und Fahrer gleichermaßen schonte", so der erfahrene Langstreckenspezialist. "Alles hat gepasst", so Kilian, "Fahrer und Helfer haben ein tolles Team gebildet." Wie der "kleine" Ford Bank-Puma des Panhuis-Teams aus Meerbusch, der aus "nur" 1.6-Liter Hubraum (aber etwa 200 PS) seine schier grenzenlose Energie bezog, ganz groß durch das Feld der 24-Stunden-Boliden preschte und auf den 16. Gesamtplatz unter 203 gestarteten Autos fuhr, das nötigte jedem der gut 150.000 Fans eine gehörige Portion Respekt ab und brachte Fahrern wie auch dem Team unendlich viel Sympathie ein.

Exakt elf Minuten und elf Sekunden nach dem verdienten Sieger, der konkurrenzlosen Chrysler Viper des Zakspeed Teams, überquerte die Startnummer 75 nach 127 Runden auf der 25,947 Kilometer langen Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Kurs die Ziellinie. Den verdienten Lohn durften Dirk Werner und seine Fahrerkollegen Michael Funke (Tönisvorst), Marc Basseng (Köln) und Thomas Marschall (Eggenstein) mit der gesamten Panhuis-Crew genießen. Auf der Strecke hatte der Triumphzug des "David" mit der Startnummer 75 gegen die "Goliaths" seinen Lauf genommen.

"Nachdem ich einen Porsche überholt hatte, traute der sich auf der Döttinger Höhe nicht mehr an mir vorbei", wunderte sich Thomas Marschall. Konkurrenz und Zuschauer zollten den verdienten Respekt. Nach zwei Stunden schon auf Rang 32 (!), sechs Stunden später auf Position 24. Nach 16 Stunden fehlten dem Ford Bank-Puma lediglich neun Runden auf die gelbe Viper. Am Ende nur 15 erheblich stärker motorisierte Teilnehmer vor sich zu dulden, ist schon "sensationell".

Ein Wechselbad der Gefühle erlebten die Starter Arno Wester (Meerbusch), Klaus Niedzwidz, Michael Podlogar und Peter Wyss. Von Platz 89 ins Rennen gegangen, sahen sie mit ihrem Honda Civic Type R nach Problemen mit Bremsen und Elektronik sowie zwei Kollisionen immer noch als Klassensieger die Zielflagge. Rolf Hoppe

(NGZ)
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