Mittelständler aus Neuss Coenen für die Ausbildung ausgezeichnet

Neuss · Der Neusser Mittelständler, der Arbeitskleidung vertreibt, wurde von dem Wirtschaftsmagazin Capital zu einem der besten Ausbilder in Deutschland gekürt. Das duale Studium des Betriebs schnitt dabei besonders gut ab.

Zwei Tage an der Uni, drei Tage im Betrieb – so sah der Wochenplan der 24-jährigen Lisa Rogalla aus, drei Jahre lang. Alle drei Monate hatte sie während ihres dualen Studiums eine Klausurphase, dazu durchlief sie die verschiedenen Abteilungen der Firma Coenen. Ein straffer Zeitplan, der sich auch gelohnt hat. Die 24-Jährige bekam nach ihrem dualen Studium sofort einen Arbeitsplatz, jetzt hat sie auch noch einen weiteren Beweis dafür, nach der Schule die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Denn Coenen wurde von dem Wirtschaftsmagazin Capital als einer der besten Ausbilder Deutschlands ausgezeichnet. Besonders gut hat das duale Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschnitten, welches Rogalla gemacht hat.

Mehr als 700 Unternehmen hatten an der Capital-Studie teilgenommen, 154 davon erhielten mit fünf Sternen die beste Bewertung. Darunter waren Großkonzerne wie BASF oder Bertelsmann, aber eben auch mittelständische Unternehmen wie Coenen. Auch die reguläre betriebliche Ausbildung wurde bewertet, die Neusser Firma erhielt vier Sterne und ist damit unter den besten 500 Teilnehmern. Coenen macht seinen Umsatz vor allem mit Arbeitskleidung, Industrietechnik und Dienstleistungen.

„Wir waren in der Kategorie ‚unter 500 Mitarbeiter’, das ist ein großer Sprung zu unserer Mitarbeiterzahl“, freut sich Christian Kuhn, verantwortlich für die Ausbildung bei Coenen. Momentan hat die Firma etwa 65 Mitarbeiter, zehn davon sind Azubis oder duale Studenten. „Daher ist es für uns ein besonderes Lob“, so Kuhn. Er könne, anders als Großkonzerne, nicht eine hundertprozentige Übernahme versprechen. Wer aber eine gute oder sehr gute Ausbildung mache, bekomme bei Coenen ein Angebot.

„Auch in der Ausbildung holt uns das Thema Fachkräftemangel ein“, sagt Kuhn. Immer mehr Menschen würden Abitur und ein klassisches Studium machen. „Dann gehen 50 Prozent der Azubis in die Industrie, unsere Auswahlmöglichkeiten bleiben daher ein wenig eingeschränkt“, so Kuhn. Umso wichtiger ist es für den Neusser Mittelständler, eine gute Ausbildung anzubieten.

„Man wird hier als vollwertiges Mitglied angesehen“, sagt Rogalla. Ende September hat sie ihr duales Studium abgeschlossen. „Das besondere daran ist, dass man Theorie und Praxis direkt verbindet. So versteht man die Sachen besser, die an der Uni vermittelt werden“, sagt sie. Die Atmosphäre bei Coenen sei eben familiär. „Man kennt sich, spricht sich mit Namen an.“ Besonders wichtig für Azubis und duale Studenten sei das Feedback. Dazu gehören Bewertungen von jeder Abteilung, aber auch ein fester Gesprächspartner, der eine Art Mentor ist. Eine weitere Aufgabe, die Rogalla für die neuen dualen Studenten bei Coenen übernommen hat.

„Am Anfang kann die Organisation an der Uni ein bisschen verwirrend sein“, weiß sie aus Erfahrung. Ob es sich um die Orientierung bei dem Wochenplan handelt oder die erste Hausarbeit, die Mentorin beantwortet alle Fragen: schnell und unkompliziert, per WhatsApp. Der neue Azubi ist jetzt schon Teil der Familie Coenen geworden.

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