Rhein-Kreis Neuss Nachprüfungen sind auch eine Chance

Rhein-Kreis Neuss · Manche Schüler können die Ferien nur zum Teil genießen, denn sie müssen auch büffeln, damit sie das Schuljahr nicht wiederholen müssen. Vermeiden können sie das mit einer Nachprüfung. Dabei ist "richtiges Lernen" wichtig.

Lange schlafen, abends spät ins Bett gehen, chillen im Freibad oder an Stadtstränden — Ferien können so schön sein, und das satte sechseinhalb Wochen lang. Allerdings nicht für alle, denn für so manchen steht direkt in der ersten Schulwoche ein weniger angenehmer Termin auf dem Programm: die Nachprüfung.

"Bis jetzt haben wir vier Anmeldungen von Schülern, die eine Nachprüfung machen müssen", sagt Gerhard Leibl, Leiter des Studienkreises Neuss. Doch der Pädagoge weiß, dass spätestens ab Mitte der Ferien noch weitere dazukommen werden. "Entweder stellen sie dann selbst fest, dass sie das allein nicht hinbekommen oder aber die Eltern werden nervös und melden den Nachwuchs zum Unterricht an", sagt Leibl.

Dabei hält er gar nichts von "Crash-Lernen", sondern meint: "Je eher man anfängt umso besser." Allerdings in Maßen, will heißen, täglich nicht mehr als eine Stunde. Ferienkurse in allen Hauptfächern bietet auch die Schülerhilfe Neuss an, wie deren Leiterin Sandra Büren sagt. Mathematik, da sind sich beide einig, ist das Fach, mit dem die meisten Schüler, die die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, Schwierigkeiten haben. Aber auch in den Fremdsprachen sind immer wieder Nachprüfungen angesetzt. Hilfreich für das Pauken in den Ferien ist ein fester Plan, der definiert, wann Lern- und wann Freizeit ist.

Kleinere Lerneinheiten werden generell auch als vielversprechender angesehen als einen Tag zu wählen, an dem von morgens bis abends gelernt wird, bis der Kopf qualmt. "Und wenn es dann soweit ist, heißt es trotz aller Lernerei kräftig Daumen drücken", sagt Leibl. Nachprüfungen seien für viele Kinder wichtig, damit sie die Chance haben, in ihrem Klassenverband zu bleiben und nicht von Freunden getrennt zu werden. Dafür lohnt es sich dann auch, in den Ferien die Schulbücher aufzuschlagen — und während der Schulzeit öfter, damit's künftig ohne Nachprüfung geht.

(NGZ)
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