Rhein-Kreis Neuss Journalistenpreis "Pro Ehrenamt" für NGZ

Rhein-Kreis Neuss · 140 Redaktionen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligten sich an dem Wettbewerb. Die Preisträger wurden Samstag auf Schloss Dyck ausgezeichnet. Der Rhein-Kreis fördert Qualitäts-Journalismus und schafft so dem Ehrenamt Publizität.

 Hanna Koch - hier mit Hans-Jürgen Petrauschke (l.), Wilhelm Ferdinand Thywissen (M.) und Harald Vieten - wurde für ihren in der NGZ veröffentlichten Beitrag "In Begleitung auf dem letzten Weg" ausgezeichnet.

Hanna Koch - hier mit Hans-Jürgen Petrauschke (l.), Wilhelm Ferdinand Thywissen (M.) und Harald Vieten - wurde für ihren in der NGZ veröffentlichten Beitrag "In Begleitung auf dem letzten Weg" ausgezeichnet.

Foto: Linda Hammer

Selten zeigen Journalisten von Fernsehen, Rundfunk und Print so viel Einigkeit. Stern-Autor Michael Kraske sprach aus, was alle dachten: "Dieser Preis ist wichtig." Beifall. Kein Widerspruch. Mit vier Worten formulierte er den publizistischen Ritterschlag. Kraske gehört zu den Journalisten, die am Samstag auf Schloss Dyck mit dem Journalistenpreis "Pro Ehrenamt - Hermann Wilhelm Thywissen-Preis" ausgezeichnet wurden, den der Rhein-Kreis zum siebten Mal seit 2001 ausgeschrieben hatte.

Der Preis, so Kraske in seinem Dankwort, sei wichtig für eine oft selbstverliebte Branche, um sie zu ermutigen, sich Zeit und Raum zu verschaffen, um ihren Zuschauern, Hörern oder Lesern zu zeigen, "was wirklich zählt". Damit schlug Kraske, der in Leipzig lebt, den Bogen zu seinem preisgekrönten Beitrag "Freiwillige vor. Was wirklich zählt", erschienen im stern-magazin "gesund leben".

Ein Preis blieb im Rhein-Kreis. Für ihren in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung veröffentlichten Beitrag "In Begleitung auf dem letzten Weg" wurde Redakteurin Hanna Koch (32) ausgezeichnet. Sie teilt sich in der Kategorie "Lokales" den Preis mit Karin Grunewald aus dem Bergischen Land. Koch zeichnet ein "bewegendes Porträt", so Laudator Harald Vieten vom Presseamt des Rhein-Kreises, von einer todkranken, 79 Jahre alten Dame und ihrer Tochter, die vom ehrenamtlichen Hospizdienst der Diakonie in der Sterbephase begleitet wurden. Die Preisträgerin, inzwischen als Pressesprecherin des Flughafens Hahn tätig, ist noch heute von der "wertvollen Arbeit" der Diakonie-Ehrenamtler beeindruckt. Darum werde sie, so kündigte Hanna Koch an, tausend der insgesamt 2500 Euro Preisgeld für die Hospizarbeit der Neusser Diakonie spenden.

Seinen Ehrenamtspreis hat der Rhein-Kreis mit 20 000 Euro dotiert, um die Förderung und Auszeichnung herausragender journalistischer Leistungen mit der Schaffung von Publizität für das Ehrenamt zu verbinden. Ein Ansatz, der bundesweit Beachtung findet. "Das Geld ist gut investiert", sagt Kreistagsabgeordneter Jakob Beyen (CDU). Sein SPD-Kollege Harald Holler steht dabei und widerspricht nicht.

Mit dem Preis erinnert der Rhein-Kreis auch an Hermann Wilhelm Thywissen, den verstorbenen Oberbürgermeister der Stadt Neuss, der mit gelebtem Bürgersinn vielfältig ehrenamtliche Akzente über Jahrzehnte hinweg in und für die Gesellschaft setzte. Seine Familie unterstützt den Ehrenamtspreis, sein Sohn Wilhelm Ferdinand übergab - begleitet von Frau Susanne und zwei Söhnen - am Samstag gemeinsam mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke Urkunden und Schecks.

Gastgeber Petrauschke betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Ehrenamtes: "Das sind keine Lückenbüßer." 23 Millionen Deutsche engagieren sich ehrenamtlich. Diese Zahl nannte TV-Moderatorin Barbara Dickmann: "Ohne ihre Hilfe wäre unsere Gesellschaft am Ende." Darum sei es gut, dass Journalisten nicht nur Missstände aufzeigen, "was ihre Pflicht ist", sondern auch Vorbildliches darstellen und selbst zu Leuchttürmen werden. Der Journalistenpreis "Pro Ehrenamt" des Rhein-Kreises setze bundesweit Maßstäbe.

(NGZ)
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