Galopp Galopp: Acidici hat Dienstag seinen 104. Start im Leben

Neuss · Um 16.55 Uhr soll am Dienstagabend das erste der acht Rennen auf der Sandbahn der Neusser Galopprennbahn gestartet werden. Schon der mittlerweile obligatorische Termin des Dienstag dokumentiert: Alle Rennen werden live nach Frankreich übertragen und von den drei Prozent an Provisionen der dort erzielten Wettumsätze von selten unter 1,8 bis zwei Millionen Euro werden vom Dachverband die Rennpreise-und Züchterprämien bezahlt.

 Siegte vor elf Monaten in Neuss: Acidici mit Norman Richter.

Siegte vor elf Monaten in Neuss: Acidici mit Norman Richter.

Foto: Tuchel

Der gesamte deutsche Galopprennsport wird bald Französisch als erste Fremdsprache einführen (müssen). Der Grund sind Verhandlungen des französischen Wettgiganten PMU (auch bei der Tour de France stets prominent präsent) und des höchst erfolgreichen, verbandseigenen deutschen Wettunternehmens German Tote. Es geht in der Sache um eine Mehrheitsbeteiligung der Franzosen an dem von Riko Luiking klug geführten Unternehmens, dessen wirkliche Einnahmequellen zu den Geheimnissen der Szene zählen. Sie müssen allerdings mächtig sprudeln, denn ohne German-Tote-Segnungen geht im deutschen Galopprennsport nur noch wenig.

Besetzungsprobleme gab es für die acht Rennen in Neuss nicht, obwohl morgen ein PMU-Sandbahn-Renntag ab 16.55 Uhr mit neun Rennen in Dortmund stattfindet. Eine der Ursachen ist das rennfreie vergangene Wochenende. So gibt es auch eine Wettchance des Tages mit einer Viererwette und der Garantieauszahlung von steuerfreien 10 000 Euro. Die Renntitel tragen Namen von Rennorten oder zumindest von Orten mit Verbindungen zum Rennsport. Deshalb taucht auch der Preis der Krieau als fünftes Rennen auf. In der Krieau werden die Trabrennen von Wien gelaufen. Die Anlage liegt in Prater-Nähe und wenn man sie betritt, dann kann man sich der Faszination der Vergangenheit nicht entziehen. Am 29. September 1878 ist sie eröffnet worden, Präsident des Vereins war Graf Kalman Hunyady. Es ging schleppend los, denn die Wiener konnten sich nur schlecht daran gewöhnen, sich von den Einspänner, Zweispänner und Fiaker-Rennen in der Prater-Hauptallee zu trennen. Sie fanden die neue Variante eher langweilig. Während in der Krieau unverändert getrabt wird, dämmert die wunderbare Galopprennbahn in der Wiener Freudenau vor sich hin.

Für Spannung im Neusser Preis der Krieau wird schon der Auftritt des bei den Wettern populären zehnjährigen Wallachs Acidici mit Maxim Pecheur sorgen. Es ist sein 104. Start mit zehn Siegen. Der letzte geschah am 12. Januar 2014 im Preis der Jockeyversicherung Neuss. Trainerin Marion Rotering: "Er läuft sehr gern hier."

(NGZ)
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