Böhler-Tag am Berufskolleg Weingartstraße Gestärkt mit Äpfeln ab in die Praxis

Eine Kooperation der besonderen Art pflegen seit drei Jahren das Berufskolleg an der Weingartstraße und die Böhler-Uddeholm Werke. Das in Düsseldorf ansässige Stahlwerk veranstaltet den "Böhler-Tag", um angehenden Industriekaufleuten der Schule einen Einblick in den Berufsalltag zu geben. Dritter "Böhler-Tag" am Berufskolleg an der Weingartstraße: Fachleute berichten aus der Praxis, Schüler hören interessiert zu, stellen Fragen und erstellen eine Präsentation. "Geschäftsprozesse" lautete dieses Mal das Thema des von Controlling-Lehrer Holger Pesch (r.) mitorganisierten "Mix" aus Theorie und Praxis. NGZ-Foto: woi

Eine Kooperation der besonderen Art pflegen seit drei Jahren das Berufskolleg an der Weingartstraße und die Böhler-Uddeholm Werke. Das in Düsseldorf ansässige Stahlwerk veranstaltet den "Böhler-Tag", um angehenden Industriekaufleuten der Schule einen Einblick in den Berufsalltag zu geben. Dritter "Böhler-Tag" am Berufskolleg an der Weingartstraße: Fachleute berichten aus der Praxis, Schüler hören interessiert zu, stellen Fragen und erstellen eine Präsentation. "Geschäftsprozesse" lautete dieses Mal das Thema des von Controlling-Lehrer Holger Pesch (r.) mitorganisierten "Mix" aus Theorie und Praxis. NGZ-Foto: woi

Schwerpunktmäßig ging es bei der Veranstaltung um das Thema "Geschäftsprozesse" - ein wichtiger Aspekt in dem 2002 neu gestalteten Berufsbild, in dem Kundenorientierung ein wesentlicher Bestandteil ist. Ein "Highlight" sei dieser Tag in jedem Jahr, findet Holger Pesch, Lehrer für industrielle Geschäftsprozesse sowie Steuerung und Kontrolle am Berufskolleg und Organisator auf Seite der Schule. Ihm sei im Umkreis kein anderer Fall einer solch ausgeprägten Kooperation bekannt.

Referenten mit praktischer Erfahrung könnten ein solches Thema einfach besser abdecken, als das durch Lehrer möglich sei. Zudem steige die Motivation und entstünden ganz neue Fragenstellungen. In drei Workshops wurde den 50 Schülern der Mittelstufe das Thema "Geschäftsprozesse" näher gebracht und in einer von den Schülern erstellten Präsentation abschließend vorgestellt. Eine gute Übung, denn eine solche Präsentation ist auch Bestandteil der Abschlussübung.

Vier Auszubildene der Böhler-Werke sind Schüler im dualen System des Berufskolleg, dass heißt die praktische Erfahrung im Betrieb läuft parallel zur Schule. Gerade sie würden die Böhler-Tage als Identifikation des Unternehmens mit seinen Azubis besonders begrüßen, berichtet Rita Werner, Mitarbeiterin in der Kommunikations- und Werbeabteilung der Stahlwerke. Normalerweise sei die duale Ausbildung weitgehend unabhängig vom Unternehmen, eine solch enge Verzahnung sei schon etwas besonderes, erläutert Pesch.

Für die Zukunft hofft Werner eine solche Veranstaltung einmal in den Betriebsstätten in Düsseldorf zu veranstalten. Schon 2004 könnte dies der Fall sein. Hartmut van Gehlen, Projektleiter für Prozesskostenrechnung bei Böhler und zugleich ehemaliger Schüler am Berufskolleg, erklärte seinen Fachbereich. Bevor es zur Vorbereitung der Präsentation kam, verteilte er Äpfel als Stärkung und stand bei der Arbeit mit Rat und Tat zur Seite.

Als willkommene Abwechslung des Schulalltags sieht Bastian Koch die Böhler-Tage. Ihm hätten die Vorträge schon etwas gebracht, auch wenn er den Praxisbezug ein bisschen vermisst habe. "Ein wenig zu viel Theorie", fand der junge Mann. Interessant sei hingegen das Erstellen der Präsentation gewesen. Gut findet der 23-Jährige, dass eine Firma einen solchen Tag veranstaltet.

Auch Angela Schmidtschen (20) lobt das Engagement der Firma. "Für die Prüfung hat uns das geholfen", erklärt sie, merkt aber an, es sei teilweise zu viel Stoff besprochen worden und nicht alle Themen seien schon einmal im Unterricht behandelt worden seien. Allgemein zufrieden äußert sich auch Janine Nawitzki (20) über den Tag. Zwar sei auch ein bisschen Wiederholung dabei gewesen, doch gerade für die Präsentation habe man viel gelernt.

Nicht so begeistert ist Niko Dubs. Zwar bescheinigt er den Referenten "relative Kompetenz", doch seien diese "nicht flexibel" gewesen und auf Fragen teilweise überhaupt nicht eingegangen. Die Vorträge seien zudem größtenteils Wiederholung von im Unterricht schon behandelten Themen gewesen. Für die Prüfung habe der Tag allerdings schon etwas gebracht. Man müsse auch bedenken, dass die meisten keine Profis seien, wenn es um Vorträge ginge, so der 20-jährige Schüler. Dafür habe er denn dann Verständnis. Und .. der vierte Böhler-Tag kommt bestimmt. Christian Sander

(NGZ)
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