SV Bayer Wuppertal startete mit einem 3:0-Sieg Am Samstag und Sonntag wird's mit Sicherheit härter

Von Volker Koch Mit einem Auftakt nach Maß startete Gastgeber SV Bayer Wuppertal am Freitag Abend im Dormagener TSV-Bayer-Sportcenter in den Volleyball-Europapokal. Doch der 3:0-Sieg über die Ungarn von Kometa Kaposvar war kein Maßstab - am Samstag (8.11.) gegen AA de Coimbra und am Sonntag (9.11.) gegen PB Averbode wird es mit Sicherheit härter. Hatten allen Grund, sich so zu freuen: Die Volleyballer des SV Bayer Wuppertal mit dem überragenden Lars Dinglinger (vorne) schlugen die allerdings schwachen Ungarn von Kometa Kaposvar am Freitag Abend mit 3:0. NGZ-Fotos (4): H. Jazyk

Von Volker Koch Mit einem Auftakt nach Maß startete Gastgeber SV Bayer Wuppertal am Freitag Abend im Dormagener TSV-Bayer-Sportcenter in den Volleyball-Europapokal. Doch der 3:0-Sieg über die Ungarn von Kometa Kaposvar war kein Maßstab - am Samstag (8.11.) gegen AA de Coimbra und am Sonntag (9.11.) gegen PB Averbode wird es mit Sicherheit härter. Hatten allen Grund, sich so zu freuen: Die Volleyballer des SV Bayer Wuppertal mit dem überragenden Lars Dinglinger (vorne) schlugen die allerdings schwachen Ungarn von Kometa Kaposvar am Freitag Abend mit 3:0. NGZ-Fotos (4): H. Jazyk

Die Volleyball-Europacup-Premiere im Dormagener TSV Bayer-Sportcenter dauerte am Freitag Abend nicht einmal 70 Minuten. Im Schnelldurchgang entledigte sich nämlich Gastgeber SV Bayer Wuppertal seiner Aufgabe gegen den ungarischen Vertreter Kometa Kaposvar: Nach etwas mehr als einer Stunde stand um 18.40 Uhr der deutliche 3:0-Sieg des Deutschen Vizemeisters fest. Der dieses Spiel allerdings nicht als Maßstab für das gesamte, bis Samstag Abend dauernde Turnier nehmen darf: Denn im zweiten Spiel des Eröffnungstages hinterließen sowohl die Portugiesen von AA de Coimbra als auch die Belgier vom PB Averbode einen deutlich stärkeren Eindruck als die recht druck- und motivationslos agierenden Ungarn.

Das sah auch Bayer-Trainer Mark Lebedew so, der ansonsten einen recht geruhsamen Auftaktabend verbringen durfte: "Ich hatte schon mit etwas mehr Gegenwehr gerechnet. Aber das 3:0 nehme ich auch so gerne mit", kommentierte der Australier die recht einseitige Partie, in der die Ungarn nicht einmal in Führung gingen und nicht einmal ansatzweise Spannung erzeugen konnten bei den rund 200 Zuschauern im TSV-Bayer-Sportcenter. "Viel mehr wären wahrscheinlich in Wuppertal auch nicht gekommen", zuckte SV-Bayer-Pressesprecher Oliver Nitschke angesichts der vom Europäischen Volleyball-Verband CEV vorgegebenen Anschlagzeit von 17.30 Uhr die Achseln.

Am Samstag (8.11.) treffen die Wuppertaler zur publikumsfreundlicheren Zeit von 17 Uhr die Ass. Academica de Coimbra aus Portugal, am Sonntag ebenfalls um 17 Uhr zum Abschluss auf die am Freitag von einem lautstarken Anhang unterstützte belgische Vertretung von Pecotex Belleman Averbode. Die anderen Partien ohne Wuppertaler Beteiligung beginnen jeweils um 15 Uhr. Und auch wenn die rechte Spannung am Freitag Abend fehlte, eines machte der erste Tag des Europapokals auch so deutlich: Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall im TSV-Bayer-Sportcenter.

Denn auch ohne groß gefordert zu werden zeigte der Deutsche Vizemeister zumindest phasenweise Klasse-Volleyball. Dafür war vor allem ein Spieler verantwortlich: Lars Dinglinger, 201 Zentimeter langer Diagonalspieler des SV Bayer, war die spielbestimmende und auffälligste Person auf Seiten der Hausherren. Sehr zur Freude von Dormagens Stabhochsprung-As Björn Otto übrigens, der mit gemeinsam dem Wuppertaler Quartett, zu dem neben Dinglinger noch Dirk Grübler, Gabriel Krüger und Gergely Chowansky gehörten, im August bei den Studenten-Weltmeisterschaften in Seoul dabei war und nach Spielschluß feucht-fröhliche Erinnerungen mit ihnen austauschte.

Dinglinger war zwar die auffälligte Figur im Wuppertaler Team, der auch für die meisten Punkte verantwortlich zeichnete. Die entscheidenden Zähler überließ er aber seinen Nebenleuten: Satzball Nummer eins verwandelte Gergely Chowansky nach nicht einmal 20 Minuten zum 25:19 gewonnenen ersten Durchgang, dessen Zwischenstände von 13:6, 20:13 und 24:18 die gesamte Überlegenheit der Wuppertaler eindeutig widerspiegeln.

"Wir haben den Ball gut kontrolliert, und von Anfang bis Ende sehr konzentriert gespielt", analysierte Bayer-Coach Mark Lebedew den Auftritt, der im zweiten Durchgang nur unwesentlich spannender wurde: Bis zum 6:6 hielten die Ungarn mit, dann brachten Kapitän Markus Nitsche und wiederum Lars Dinglinger die Wuppertaler bis auf 11:6 in Front. Eine Schrecksekunde hatte der leidenschaftlich trommelnde SV-Anhang zu überstehen, als danach Gabriel Krüger verletzt vom Feld humpelte. Doch nicht nur, dass der eingewechselte Leszek Kurowski sofort den Punkt zum 12:7 machte, Krüger kam später auch wieder aufs Feld: "Er ist nur umgeknickt, hätte im Bedarfsfall auch weiter spielen können.

Seine Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme", klärte Lebedew auf. Die er angesichts der Überlegenheit auch leisten konnte, denn über 16:8 und 23:11 zogen die Wuppertaler bis zum 25:14 durch Markus Nitsche locker auf und davon. "Wuppertal war das bessere Team, hatte die besseren Angaben. Wir haben nicht den richtigen Drive gefunden", suchte Kaposvar-Coach Marko Jazvic nach Gründen für die vernichtende Schlappe; hinzu kam, dass er auf seinen an der Hand verletzten Libero David Molnard verzichten musste.

Doch auch mit ihm wäre wohl nicht viel mehr zu holen gewesen im dritten Satz, der eine Kopie des ersten bedeutete: Bis 8:9 hielt Kaposvar gegen, dann zog Wuppertal über 13:8 und 22:14 davon. Leszek Kurowski war es vorbehalten, Punkt 18.38 Uhr den ersten Volleyball-Europapokalsieg auf Dormagener Boden sicherzustellen. Den Lebedew aber nicht überbewerten wollte mit Blick auf den Gegner am Samstag: "Coimbra hat eine starke Mannschaft mit harten Aufschlägen. Gegen solche Teams tun wir uns immer schwer."

Die Portugiesen verloren das zweite Spiel allerdings mit 0:3 (24:26, 22:25, 21:25) gegen Averbode - wenn nicht alles täuscht, dürfte es somit am Sonntag um 17 Uhr zum Abschluss zwischen Wuppertal und Averbode zu einem echten "Endspiel" kommen.

(NGZ)
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