Remscheid Schützen: Alternative Standorte sind ungeeignet

Remscheid · In Skizzen zeigt die Stadt Remscheid den Lenneper Schützen eine neue Zukunft auf. So könnten die Schützen- und Volksfeste aussehen – etwa auf dem Jahnplatz.

In Skizzen zeigt die Stadt Remscheid den Lenneper Schützen eine neue Zukunft auf. So könnten die Schützen- und Volksfeste aussehen — etwa auf dem Jahnplatz.

Die Idee der Stadtverwaltung: Auf dem Jahnplatz könnten das Schützenzelt und Fahrgeschäfte stehen, in den Gassen der Altstadt und auf der Mühlenstraße könnten Verpflegungs- oder auch Trödelstände ihren Platz finden. Ein Schützenfest auf der Straße — Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein verweist auf ähnliche Feste in Wermelskirchen oder Haan, wo ebenfalls Straßen für Kirmesveranstaltungen gesperrt werden.

Investor bietet 2,5 Millionen

Weil die überschuldete Stadt Geld sparen muss, will sie den rund 18 000 Quadratmeter großen Kirmesplatz in Lennep verkaufen. In der Bauunternehmung Knebes gibt es einen möglichen Investor.

Sie bietet 2,5 Millionen Euro und will auf dem Gelände Einzelhandelsgeschäfte errichten. Die Stadt — sie ist Eigentümerin des Grundstücks und hat es an die Schützen verpachtet — ist dazu verpflichtet, den Schützen alternative Standorte anzubieten. Sie schlägt ein noch von Kleingärtnern genutztes Grundstück in Endringhausen sowie die Straßen und Gassen in Lennep vor.

Das Grundstück in Endringhausen gilt bei den Schützen als zu abgelegen. Außerdem fürchten sie Schwierigkeiten bei der Anlieferung der tonnenschweren Fahrgeschäfte. Und wie Detlef Blaß, Vorsitzender des Schützenvereins "Eintracht" Lennep, die Pläne auch dreht und wendet, "das ist definitiv zu klein", sagt er zu den Skizzen von Jahnplatz und Umgebung.

Außerdem würden bei dieser Lösung Parkmöglichkeiten für die Besucher der Kirmes wegfallen, da ja dann der Kirmesplatz bebaut und der Jahnplatz mit Ständen belegt wäre. Blaß ist erzürnt: "Das ist doch an den Haaren herbeigezogen."

Unterschiedliche Betroffenheit

Unterstützung erfahren die Schützen von weiteren Lenneper Vereinen, die ein Bündnis zum Erhalt des Platzes gegründet haben. Allerdings ist der Grad der Betroffenheit unterschiedlich. Der Verkehrs- und Förderverein feiert auf dem Platz sein Oktoberfest und sein Martins- und Osterfeuer. Der Verein "Lennep Offensiv" hingegen, der ebenfalls zum Aktionskreis gehört, hat auf dem Kirmesplatz keine Veranstaltungen.

Der Fußballclub FCR wäre von einem Verkauf ebenfalls kaum betroffen, sagt Vorsitzender Dieter Maar. "Der FCR ist sicher nicht der Hauptleidtragende." Das Argument, dass der Kirmesplatz während Fußballspielen als Parkplatz frei bleiben müsse, gelte nur bedingt, sagt Maar. "Wenn wir mal einen Bundesligisten wie zuletzt Leverkusen zu Gast haben, dann parken unsere Besucher auch mal auf dem Kirmesplatz", sagt Maar. "Doch daraus eine Forderung abzuleiten, dass der Platz erhalten werden muss, wäre verwegen."

(RP)
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