Remscheid Bahnhofs-Gesellschaft hinterlässt Verluste

Remscheid · Vor knapp zehn Jahren wurde sie gegründet, um das für 26 Millionen Euro von der Deutschen Bahn gekaufte, 62 000 Quadratmeter große Gelände am Hauptbahnhof zu vermarkten. Jetzt wird sie aufgelöst.

 Dieses brachliegende Baufeld entlang der Trasse des Werkzeugs lässt sich nicht vermarkten.

Dieses brachliegende Baufeld entlang der Trasse des Werkzeugs lässt sich nicht vermarkten.

Foto: Hertgen

Die "Liquidation" der Projektgesellschaft Hauptbahnhof Remscheid (PHR), die zur Hälfte aus Vertretern der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und zur anderen Hälfte aus Vertretern der Stadt Remscheid besteht, wurde den Ratsmitgliedern am Donnerstagabend mit einem kurzen Schriftstück mitgeteilt.

Baufeld 6 ist nicht verkauft

Nach dem Verkauf eines Großteils des Geländes an den Bahnhofs-Investor HBB ist das Geschäft der PHR erlahmt. Die Gesellschaft verursachte zuletzt nur noch Kosten. Diese sollen nun möglichst niedrig gehalten werden, begründete SPD-Fraktionschef Hans Peter Meinecke den Beschluss, der in der letzten Sitzung des Aufsichtsrates gefasst wurde.

Zwar wird die endgültige Abwicklung noch einige Zeit dauern. Fest steht aber: Die Gesellschaft wird ihre Arbeit mit einem Verlust abschließen. Jeweils rund 250 000 Euro werden LEG und Stadt wohl abschreiben müssen.

Im günstigsten Fall. Eine große Unbekannte in der Abschlussrechnung ist das 12 000 Quadratmeter große Baufeld 6, das bislang nicht vermarktet werden konnte. Gelingt es bis zum endgültigen Aus der PHR nicht, diese Fläche zu verkaufen, muss die Stadt das Grundstück komplett erwerben. Das würde das Loch im Haushalt noch einmal vergrößern. Ein konkretes Kaufangebot gebe es aktuell nicht, sagte Meinecke auf BM-Anfrage.

Der letzte offiziell vermeldete Interessent war ein Kölner Investor, der hier ein Ärztezentrum bauen wollte. Weil er nicht nachweisen konnte, dass er genügend Interessenten für die 14 geplanten Praxen findet, kündigte die PHR im Januar 2011 den Vertrag mit ihm. Zuvor war die Fläche für eine Akademie der Stahl- und Werkzeugtechnik und für ein Outlet-Center im Gespräch gewesen. Das Gelände ist als Gewerbefläche ausgewiesen. "Außer Wohnbebauung ist hier alles möglich", sagt Meinecke.

Dass sich die PHR mit der Vermarktung mal so schwer würde tun würde, hatte zum Start vor zehn Jahren niemand der Verantwortlichen für möglich gehalten. Der damalige Baudezernent Helmut Kennepohl hatte sogar Pläne, aus den Überschüssen eine Überdachung für die Alleestraße zu finanzieren.

(RP)
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