Kremer-Umbau in Remscheid Grüntopia: Ein Kurzurlaub in Lennep

Lennep · Gerade mal acht Wochen hat der Umbau des Lenneper Gartencenters Kremer in eine urbane Erlebnisoase mit erholsamem Kurztrip-Charakter gedauert. Am Donnerstag eröffnet „Grüntopia“ erstmalig seine Türen.

 Designer Marvin Hüttermann und Inhaber Alexander Kremer sind stolz auf das, was sie geschaffen haben. Nun kann der Ansturm kommen.

Designer Marvin Hüttermann und Inhaber Alexander Kremer sind stolz auf das, was sie geschaffen haben. Nun kann der Ansturm kommen.

Foto: Jürgen Moll

Riesige Palmen und Bananenstauden, bunte Holzstühle, ein charmant geformter Foodtruck aus altem Blech: Wer von diesem Interieur eine Aufnahme macht, könnte glattweg behaupten, er sei in der Karibik gewesen. Dabei braucht es gar keinen Fernstreckenflug, um in diesem Ambiente eine Kaffee-Spezialität oder einen herzhaften Burger zu genießen. Es reicht der Besuch im „Grüntopia“ an der Lüttringhauser Straße. „Unser Ziel war es, den Kunden mehr ein Ausflugziel, einen Spaziergang als eine reine Einkaufstour anzubieten“, erklärt Alexander Kremer bei einer kleiner Vorabführung für die Pressevertreter, „aber es spricht natürlich nichts dagegen, wenn sie bei uns auch etwas kaufen wollen.“

Nur noch wenige Stunden, dann öffnet das neue Grüntopia erstmalig für die Kunden. Noch wird überall fleißig gearbeitet: Handwerker erledigen letzte Arbeiten auf dem großen Parkplatz, Verkäufer arrangieren Frühjahrsblumen, die einzelnen Themenbereiche werden noch zu Ende dekoriert.

 Der Eingangsbereich wurde bewusst eingerüstet, darauf befinden sich zahlreiche Pflanzen.

Der Eingangsbereich wurde bewusst eingerüstet, darauf befinden sich zahlreiche Pflanzen.

Foto: Jürgen Moll

„Unser großes Ziel ist, die Menschen dazu zu animieren, unserer grünen Utopie von einer grüneren und gesünderen Welt zu folgen und sich an der Umsetzung zu beteiligen“, beschreibt Kremer die Grundvision für den drei Millionen Euro teuren Umbau. „Wir sehen das nicht als großes Ganzes, sondern als eine Aufgabe, an der sich alle beteiligen sollten.“

 Naturfreunde werden über die vielen Ideen staunen.

Naturfreunde werden über die vielen Ideen staunen.

Foto: Jürgen Moll

Es sollte kein Facelift für das alte Center werden („Kein alter Wein in neuen Schläuchen“), es sollte ein vollständig neues Konzept her: mit einem Rundgang durch die zehn verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen-Häuser, mit viel Information und Inspiration für den Heimgärtner.

Mit Workshops, einem Feierabendmarkt, mit Motto-Tagen, Mitmachaktion und Livemusik – etwa im Bereich des „Urban Gardening“, einer helle Longe aus Europaletten direkt vor dem Haupteingang.

Die gespiegelte Gebäudefront im Eingangsbereich ist mit Stahlgerüsten eingerüstet, auf denen unzählige Pflanzengewächse platziert wurden. Gesamtgewicht: rund 20 Tonnen. Über ein intelligentes Bewässerungssystem werden die Pflanzen optimal mit Wasser versorgt. „Keine Sorge, es ist alles sturmfest gesichert, da kann nichts passieren“, erklärt Kremer augenzwinkernd.

Große Bäume und meterhohe Bambusgewächse begrüßen die Besucher im Eingangsbereich der hohen Halle mit dem gläsernen Dach. „Wir wollen zurück dahin, dass Mensch und Natur wieder eine Einheit werden und nicht mehr Mensch und Technik. Nicht die Technik bedient sich der Natur, sondern umgekehrt“ , klärt Kremer auf und verweist auf eine Pflanze, die von vier Kameras erfasst wird.

„Diese Pflanze hat einen Instagram-Auftritt, man kann ihr folgen, sie wird unter verschiedenen Aspekten beobachtet“, sagt Kremer, der bei der Umsetzung seiner Ideen eng mit dem Produkt- und Kommunikationsdesigner Marvin Hüttermann vom Düsseldorfer Büro „Nexd“ zusammengearbeitet hat. „Ich habe mich darauf konzentriert, wie man die Visionen kundenorientiert und ganzheitlich umsetzen kann. Es war ein Ping-Pong-Spiel zwischen uns“, sagt Hüttermann und fügt grinsend an, „Ich hatte übrigens vorher überhaupt keine Ahnung von Pflanzen, jetzt bin ich wesentlich schlauer.“

An diesem letzten Nachmittag vor der Neueröffnung schauen Alexander Kremer und Marvin Hüttermann ganz augenscheinlich sehr zufrieden auf das, was sie gemeinsam erarbeitet und mit unendlich vielen Helfern erschaffen haben beziehungsweise noch schaffen: Eine Nachtschicht wird wohl für den ein oder anderen Handwerker und auch Kremer selbst noch anstehen, damit am Donnerstagmorgen um acht Uhr alles fertig für den Ansturm ist.

Der Chef selbst nimmts gelassen: „Ich halte es wie Wilhelm Busch. Wenn es keine letzte Sekunde gebe, würde vieles gar nicht fertig werden.“

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