Straßenverkehr in Remscheid Zwei neue Ampeln für mehr Sicherheit

Remscheid · Vom neuen Ebert-Platz sollen Fußgänger die Elberfelder Straße künftig überirdisch queren. Fußgängerampeln am Ämterhaus und am EMA-Gymnasium sollen Sicherheit bringen. Der Autoverkehr fließt dadurch langsamer.

 Auf dem Abschnitt zwischen Ämterhaus und EMA-Gymnasium sind auf der Elberfelder Straße zwei Fußgängerampeln geplant.

Auf dem Abschnitt zwischen Ämterhaus und EMA-Gymnasium sind auf der Elberfelder Straße zwei Fußgängerampeln geplant.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der durch den Umbau des Ebert-Platzes nötig werdende Bau von zwei Fußgängerampeln an der Elberfelder Straße wird den Verkehrsfluss vor allem in den Spitzenzeiten morgens und nachmittags deutlich beeinflussen. Die Funktionsfähigkeit der Hauptverkehrsader bleibt dabei aber erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Verkehrsuntersuchung, die die Stadt bei einem Aachener Büro in Auftrag gegeben hat.

Burkhard Fey, Verkehrsplaner im Stadtplanungsamt, stellte die Ergebnisse am Dienstagabend im Schulausschuss vor. Die Analyse der Verkehrssituation zwischen der Kreuzung an der Hochstraße und dem Beginn der Westtangente hinter dem Ämterhaus stützt die Einschätzung der Planer, dass eine einzelne Querung für die Fußgänger im Bereich des Ämterhauses nicht ausreicht, wenn der Fußgängertunnel unter der Elberfelder Straße wegfällt. Rund 600 Passanten überquerten bei einer Zählung zwischen 7 und 8 Uhr vom Busbahnhof kommend die Straße. Die allermeisten davon waren Schüler. Darum wird nun eine weitere Fußgängerampel direkt gegenüber des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums geplant. Um den Weg vom Omnibusbahnhof zur Schule sicherer zu machen, soll es zusätzlich eine Ampel über die Konrad-Adenauer-Straße geben. Vor dem SPD-Haus angekommen, geht es an einer weiteren Ampel über die Hauptstraße. Beide Ampeln würden so hintereinander geschaltet, dass die Schüler in einem Rutsch zur Schule kommen, sagte Fey im BM-Gespräch. Damit die Wartezeiten wischen den Ampelphasen für die Schüler nicht zu lang werden, soll in den Spitzenzeiten am Vormittag und Nachmittag der sogenannte Doppelanwurf zur Anwendung kommen. Die Umlaufzeiten der Ampel werden in diesen Phasen halbiert, so dass schneller wieder eine Grünphase kommt. Dahinter steckt die Sorge, dass Schüler, die es eilig haben zur Schule oder zum Bus zu kommen, bei Rot über die viel befahrene Straße laufen könnten.

Zwei zusätzliche Fußgängerampeln in kurzem Abstand auf dieser kurzen Strecke bleiben nicht ohne Einfluss auf den Straßenverkehr. „Wir nehmen den Fahrern Raum und Zeit“, sagte Fey. Wie die am Computer simulierten Verkehrsströme zeigen, braucht ein Autofahrer in der Spitzenstunde am Morgen eine Minute länger für die Strecke von der Hochstraße bis zum Bahnhofkreisel. Statt 93 Sekunden ist er dann 153 Sekunden unterwegs. In die umgekehrte Richtung beträgt die Differenz 76 Sekunden. Kleinere Rückstaus, etwa an der Scharffstraße, werden durch die dichte Ampelfolge erwartet, seien aber nicht so gravierend, sagte Fey.

 Der Tunnel am Ämterhaus soll im Zuge des Umbaus des Ebert-Platzes verschwinden. Nicht alle Fraktionen sind damit glücklich.   Foto: Henning Röser

Der Tunnel am Ämterhaus soll im Zuge des Umbaus des Ebert-Platzes verschwinden. Nicht alle Fraktionen sind damit glücklich. Foto: Henning Röser

Foto: Röser, Henning

Die Kritik von Jutta Velte (Grüne), die Stadt habe mit der Untersuchung vor allem den motorisierten Verkehr im Auge gehabt, wollte Fey nicht gelten lassen. Die Sicherheit der Fußgänger sei eine wichtige Leitlinie der Planung gewesen. Der Wunsch nach dem Erhalt des Fußgängertunnels, wie ihn Wählergemeinschaft und Linke in der Sitzung formulierten, sei im Zuge der Neugestaltung des Ebert-Platzes praktisch nicht umsetzbar, sagte Fey. Die Rampen für Rollstuhlfahrer müssten dann nach neuem Recht in einem deutlich flacheren Neigungswinkel angelegt werden. Um den Höhenunterschied zu überwinden, würde ihr Ende dann hinter der Grenze des Ebert-Platzes liegen. Sorgen um ein Sicherheitsdefizit bei einer Umstellung auf Ampelquerungen teilt Fey nicht. Ampeln vor Schulen seien in Remscheid der Regelfall, Tunnel dagegen die Ausnahme.

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