Mobile Mosterei Großer Andrang an der Apfelsaftpresse

Mobile Mosterei presst bei Eierkaal aus mitgebrachten Äpfeln naturtrüben Saft.

 Aus mitgebrachten Äpfeln wurde Saft gepresst.

Aus mitgebrachten Äpfeln wurde Saft gepresst.

Foto: ZB/Patrick Pleul

Die fünf Körbe sind übervoll mit Äpfeln. Schön rot und grün leuchtet die alte Sorte, die bei Joao Picarra im Garten in Töckelhausen in Wermelskirchen wächst. Ein Teil stammt von der Nachbarsfamilie Willinghöfer. Gemeinsam schütten sie den Inhalt auf das Förderband, sortieren Äste, Blätter oder matschige Exemplare aus. Schließlich sollen die nicht mit in den frischgepressten Saft. „Ich bin wirklich gespannt, wie der hinterher schmeckt“, sagt Picarra.

Die Neugier wurde nicht zuletzt durch die lange Wartezeit verstärkt. Denn der Andrang bei der mobilen Mosterei gestern war groß. Zum zweiten Mal war Familie Rapp aus Mettmann auf Einladung des „Arbeitskreises Obstwiesen Bergisches Städtedreieck“ bei der Gaststätte Eierkaal in Dörpholz zu Gast. Gut 200 Kilo Äpfel werden in einer halben Stunde zur flüssigen Leckerei verarbeitet, die sich gut eineinhalb Jahre hält. „In diesem Jahr haben wir gut drei Wochen eher angefangen“, erzählte Udo Rapp. Durch den warmen Sommer gibt es reichlich Äpfel.

„Die Ernte ist enorm. Wir haben die sonst immer verschenkt, aber dieses Jahr will keiner mehr welche haben“, betonte Viola Willinghöfer. Sie ließ deshalb zum ersten Mal Saft pressen, verfolgte gespannt den Prozess. Nach der Vorwäsche werden die Äpfel durch die Metallschnecke nach oben befördert. Bevor sie in die Presse fallen, erhalten sie noch eine Dusche. Dann werden sie geraspelt. „So bleiben die Kerne ganz“, merkte Rapp an. Die würden sonst zu einem bitteren Geschmack führen. Die Maische wird von vier Walzen ordentlich durchgepresst, der naturtrübe Saft in einer Wanne aufgefangen und in den Kaltbehälter gepumpt. Anschließend wird er im Pasteurisierer auf gut 78 Grad erhitzt, fließt in den Wärmetank.

An der automatischen Abfüllmaschine arbeitete Maritha Müllender-Rapp fast im Akkord. Die Kofferräume zweier Brüder aus Witten waren mit Drei-Liter-Kartons, rund 200 Liter Saft, voll. „Der schmeckt super lecker“, sagte Karsten Jaensch. „Wir haben sonst immer viele verschenkt. Das machen wir im nächsten Jahr nicht mehr“, ergänzte Bernd Jaensch.

Für Picarra und Willinghöfer sind es am Ende 100 Liter Saft. Auch Achim Leyhe vom Eierkaal war begeistert: „Das ist eine tolle Sache, weil man so das Obst nicht einfach vergammeln lässt“. Die Überreste nutzt er zur Tierfütterung.

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