Arbeiten in Lüttringhausen Rathaus-Sanierung wird teurer

Lüttringhausen · Die Arbeiten zur Sanierung des Lüttringhauser Rathauses hinken dem Zeitplan hinterher. Der Grund: Es gibt im Keller größere Schäden als vermutet. Grundleitung mussten komplett ausgetauscht werden, die Räume, in der sonst die Musikschule probt, mussten in den Rohbauzustand versetzt werden, erklärt Projektleiter und Architekt Marc Schneider.

 Im und am Rathaus Lüttringhausen wartet viel Arbeit.

Im und am Rathaus Lüttringhausen wartet viel Arbeit.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die unerwartete Maßnahme verursache zusätzliche Kosten im fünfstelligen Bereich. Dafür sei das aber nun vernünftig gemacht und man habe hoffentlich die nächsten 20 Jahre oder länger Ruhe, sagt der Leiter des Gebäudemanagements, Thomas Judt. Bei alten Immobilien, das Rathaus stammt aus dem Jahr 1908, sei immer mit Überraschungen zu rechnen, erklärt er weiter. Deshalb wurde ein Puffer im Gesamtbudget von 950.000 Euro eingerechnet und die Investitionssumme bisher trotz Zusatzkosten nicht überschritten.

Vermutlich in drei Wochen, so schätzt Marc Schneider, könne die Musikschule wieder in ihr Domizil ziehen und von den frisch sanierten Räumen profitieren. Die Feuchtigkeitsschäden wurden behoben und Silikatputz auf die Wände aufgetragen, um künftig Probleme mit Feuchtigkeit zu vermeiden. Einige Fenster sowie die Eingangstür wurden zur Reparatur ausgebaut. Kugelgarn als Bodenbelag sorgt künftig dafür, dass der Schall der Instrumente besser absorbiert werden kann.

Weiterer Vorteil: Sollten mal Bereiche des Bodens beschädigt sein, kann man einfach austauschen, ohne davon etwas zu sehen. Aktuell wird zudem die hintere Seite der Fassade überarbeitet. Ein atmungsaktiver Anstrich und die Sanierung der Gesimse stehen an. Diese Arbeiten, ist Judt zuversichtlich, sollen bis zum Herbst fertig sein.

Allerdings hat sich in der vergangenen Woche schon ein weiteres Problem aufgetan: der Turm. Hier sollen ebenfalls Fenster, Giebel und Gesimse aufgearbeitet werden. Dafür wurden Industriekletterer engagiert, die sich ein erstes Bild vom Ausmaß der Schäden gemacht haben. Schon jetzt stehe fest, dass mehr gemacht werden müsse als geplant, sagt Schneider.

Unter anderem müssen die Schiefer an der Turmspitze komplett getauscht werden. Wie viel das zusätzlich kosten wird, ist noch nicht klar. Ungewiss ist zudem, wann der Ratssaal saniert werden kann. Eigentlich sollte die Renovierung von Decke, Boden, Türen und Holzvertäfelung des Saals längst abgeschlossen sein. Bei einer Begutachtung der Decke wurden jedoch grüne und gelbe Farbreste entdeckt, die darauf hindeuten, dass die Kacheln einmal bunt gewesen seien, erläutert Schneider.

Ein weiteres Gutachten sollte Klarheit bringen, damit die Decke möglichst getreu der Historie gestrichen werden kann. Doch dann kam die Corona-Pandemie und die Sachverständigen durften nicht mehr zu Einsätzen rausfahren. Nun wartet der Projektleiter auf einen neuen Termin.

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