Remscheid Erst Vieren, jetzt Zweien - Förderstunde zahlt sich aus

Remscheid · Das Projekt "Wortschatz" der Wirtschaftsjunioren hilft Schülern mit Sprachdefiziten. Nachhilfe von Studenten.

Schüler gezielt fördern und angehenden Lehrern mehr Praxiserfahrungen ermöglichen - das ist das Ziel des Projekts "Wortschatz", das die Wirtschaftsjunioren Remscheid vor neun Jahren ins Leben gerufen haben.

Jugendliche, die Sprachdefizite haben, erhalten am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA), Gertrud-Bäumer-Gymnasium (GBG) und der Alexander-von-Humboldt-Realschule ab der fünften Klasse zusätzlichen Unterricht in kleinen Gruppen, um so am Vokabular zu arbeiten und sich zu verbessern. Unterrichtet werden sie von Lehramtsstudenten der Bergischen Universität Wuppertal.

"Das Projekt soll Kompetenzen aufbauen", sagte der stellvertretende EMA-Schulleiter, Olaf Wiegand, gestern bei einem Pressegespräch. Vier Gruppen mit jeweils sieben Schülern in Deutsch, Englisch sowie Französisch gibt es an der EMA. "Ich könnte noch viel mehr Schüler unterbringen, aber sieben sind das Maximum, um individuelle Förderung zu ermöglichen", erklärte Gabriele Behle, Koordinatorin des Projekts an der EMA.

Schüler Daniel (12) ist begeistert: "Das ist sehr gut. In der Klasse passt man meistens nicht so gut auf wie im Förderunterricht. Man kann Fragen stellen, die man im normalen Unterricht nicht stellen konnte." Auch Mitschülerin Melek (11) hat bereits von der zusätzlichen Lerneinheit einmal die Woche profitiert. "Es hat mir viel gebracht. Früher habe ich nur Vieren geschrieben, jetzt immer Zweien", erzählte die Schülerin, der der Förderunterricht viel Spaß bereite.

Am GBG werden rund 20 Kinder in den Klassen fünf und sechs ausschließlich in Deutsch durch "Wortschatz" gefördert. "Wir haben gesehen, welche gute Entwicklung das Ganze genommen hat", merkte Alexa Schmitt, Leiterin des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft der Wirtschaftsjunioren, an. Anfänglich bezog sich "Wortschatz" nur auf den Deutschunterricht. Er wurde dann ausgeweitet, um die sprachliche Kompetenz der Jugendlichen, die zum größten Teil einen Migrationshintergrund haben, zu erweitern und ihnen mehr Chancen auf eine gute Schullaufbahn zu ermöglichen. Mit einem Budget von 12 000 Euro jährlich sind die Engagierten jedoch auch auf Spenden angewiesen, die vom Verein Interkultureller Erziehung verwaltet werden.

(lupi)
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