Lokalsport Lintorfer Handballer müssen absteigen

Lintorf/Angermund · Im Abstiegskampf der Handball-Oberligist ist der TuS 08 Lintorf erst einmal restlos sauer auf den TSV Aufderhöhe. Vor dem Lintorfer Gastspiel beim ebenfalls gefährdeten SV Neukirchen (24:22) hatte der Verband den Lintorfern mitgeteilt, dass Aufderhöhe Protest gegen das vom TuS am 26. April gewonnene Wiederholungsspiel (29:28). Dieses Resultat reichte den Solingern grundsätzlich zwar, um über den direkten Vergleich vor Lintorf zu bleiben, sie doch die Solinger wollten lieber zwei Punkte. Diese Wiederholung des Wiederholungsspiel war für den vergangenen Mittwoch angesetzt. Da gab Lintorfs Trainer Karl-Heinz Töpfer vor dem Auftritt in Neukirchen die Devise aus, nur auf Sieg zu spielen. Die Höhe sei Nebensache.

Der Fokus lag auf Aufderhöhe, denn die Solinger wollte der TuS liebend gerne auf den vorletzten Platz verdrängen - auf den zweiten Abstiegsrang. "Hätten wir gewusst, dass Aufderhöhe später den Protest zurückzieht, dann wären wir in Neukirchen ganz anders aufgetreten", betont Töpfer, "dann hätten wir dort Harakiri-Handball gespielt - in der Hoffnung, so höher als mit fünf Toren Unterschied zu gewinnen." Das hätte Lintorf nach dem 23:28 aus der Hinrunde über den direkten Vergleich gegenüber Neukirchen nach vorne gebracht.

Jetzt deutet vor dem Saisonfinale heute Abend (18 Uhr, Breitscheider Weg) gegen den TV Angermund alles auf den Lintorfer Abstieg hin (14:36 Punkte). Der SV Neukirchen und Aufderhöhe (beide 16:34) gehen mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung ins Rennen. Selbst dann, wenn beide Rivalen jetzt zum Abschluss leer ausgehen, kommt Lintorf nicht mehr heran - weil es die direkten Vergleiche verloren hat.

Klar ist, dass Töpfer konkrete Pläne für die Verbandsliga hat. Die Trainerfrage ist zwar ungeklärt, doch die Mannschaft bleibt selbst bei einem Abstieg weitgehend zusammen. Nur der 21 Jahre alte Kreisläufer Andreas Kropp geht (wechselt zu den Wölfen Nordrhein in die Regionalliga). Christoph Lesch (33) überlegt, ob er noch ein Jahr dranhängt. Trainer Töpfer: "Der Rest bleibt."

Angermunds Trainer Uli Richter kann die Frage, ob seine Mannschaft die Derby-Aufgabe wirklich mit voller Leidenschaft angeht, überhaupt nicht verstehen: "Es kommen viele Zuschauer. Da stehen wir in der Pflicht - mit mehr als hundert Prozent." Den Angermundern, die derzeit mit 28:22 Zählern auf dem sechsten Tabellenplatz liegen, fehlen Florian Hasselbach (Knöchelverletzung) und Martin Paukert (berufliche Gründe). Frank Schiffmann ist wieder dabei.

(w-m)
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