Eishockey Befreit vor großer Kulisse

Eishockey · Nach dem Sieg in Essen ist den Aliens Platz acht kaum noch zu nehmen. Morgen kommt Kassel. Zwar fällt der Sonderzug aus, doch werden dennoch 300 Schlachtenbummler erwartet.

Lange Zeit schien es so, als würden die Fans der Ice Aliens morgen erstmals in der Unterzahl sein. Doch der angekündigte Sonderzug aus Kassel wurde abgeblasen. Das Projekt war zu teuer und nicht zu stemmen.

Also werden nur einige Busse aus Hessen anrollen. Statt der ursprünglich erhofften 600 Schlachtenbummler werden nur etwa die Hälfte den Weg auf sich nehmen. Damit dürften die Aliens zumindest auf den Rängen überlegen sein.

Überlegen waren sie auch in Essen im letzten Drittel, dass sie mit 5:0 gewannen und somit am Ende einen lange gefährdeten 7:2-Sieg feierten. "Ich bin ganz zufrieden", meinte Trainer Larry Suarez nach dem 40 Minuten langen Gewürge. "Wir tun uns zur Zeit sehr schwer und die Mannschaft war sehr verkrampft. Aber nach dem vierten Tor war sie wie befreit."

Geradezu euphorisch, blauäugig feierte Manager Charly Weise den erst am Ende deutlichen Sieg. "Ich sehe nichts Negatives", meinte er. "Wir haben das Spiel in Überzahl gewonnen. Wenn wir heute verloren hätten, wäre es eng geworden. Deshalb haben heute sicherlich auch die Nerven eine Rolle gespielt."

So aber dürfte den Ratingern der achte Platz nicht mehr zu nehmen sein. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen", so Weise. "Das war ein wichtiger Sieg für die Mannschaft, den Trainer und den Verein — für alle."

Der Vorsitzende Mike Krüger gab sich zunächst geerdet, dann jedoch euphorisch: "Wir haben die drei Punkte geholt: Mund abputzen, weitermachen. Gefühlt sind wir jetzt Tabellenzweiter, nachdem wir die Punkte gegen Hamm, Dortmund und Königsborn verschenkt haben."

Die Aliens sollten aber nicht weiterhin allzu großzügige Geschenke verteilen, denn das wirkt sich nicht nur in der Tabellen negativ aus, sondern macht auch auf die Zuschauer keinen allzu guten Eindruck.

Sollten sie aber morgen gegen Kassel so auftreten wie im Hinspiel, wo es eine knappe 2:3-Niederlage setzte, so bekämen die Fans ein wunderbares, packendes Eishockeyspiel zu sehen. Wünschenswert ist es allemal.

(RP)
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