Fußball Einfach nicht stabil

Fußball · Ratingen 04/19 wird den Ansprüchen in dieser Saison nicht gerecht. Jetzt hat die Dumeklemmerelf am Sonntag die große Chance, sich ausgerechnet am ungeschlagenen Spitzenreiter FC Kray etwas aufzurichten.

Nach drei Siegen in Folge haben sich die Ratinger in Straelen wieder selbst aus der Erfolgsspur gebracht. Sie ließen zahlreiche gute Torchancen aus und kassierten in Überzahl in der Schlussminute einen Konter, der die 2:3-Niederlage besiegelte. "Das mussten wir erst einmal verdauen", sagt Trainer Karl Weiß, der jedoch erneut konstatieren musste, dass die Balance zwischen Defensive und Offensive nicht stimmig ist. Eindeutiges Indiz: Die Ratinger blieben erst ein einziges Mal in dieser Saison ohne Gegentor – beim 2:0 gegen das Schlusslicht SV Hilden-Nord.

Jetzt kommt der Spitzenreiter FC Kray. Der Aufsteiger ist als einzige Mannschaft der Niederrheinliga noch ungeschlagen und damit eigentlich mal reif für eine Niederlage. Und da die Ratinger immer für ein Tor gut sind, könnte das auch klappen – wenn da nicht die wackelige Abwehr wäre. Ob sie ausgerechnet dem besten Sturm der Liga stand hält, der schon 37 Mal ins Schwarze getroffen hat, darf zumindest bezweifelt werden.

Trainer Karl Weiß hat die Essener schon gesehen. "Es ist eine gute, junge, disziplinierte Mannschaft", berichtet er. "Dass sie als Aufsteiger noch ungeschlagen ist spricht für sich. Deshalb ist das für uns ein einfaches Spiel. Da brauche ich gar nicht viel sagen." Die Zahlen sprechen eben für sich.

Weiß verspricht dem Gegner zwar keinen heißen Tanz, sagt aber: "Wir werden einen offenen Kampf anbieten." Das ist wahrscheinlich das einzig sinnvolle, denn niemand kann davon ausgehen, dass die Ratinger zum zweiten Mal ohne Gegentor bleiben. Also müssen sie darauf aus sein, selbst zu Torerfolgen zu gelangen. "Wir werden unsere Chance suchen, denn wir brauchen die Punkte." Schließlich stehen die Blau-Gelben, bei denen der Einsatz von Thomas Zelles (Zehenverletzung) nur einen Zähler vor einem möglichen Abstiegsplatz.

Weitere Misserfolge vor der Winterpause würden die Stimmung nicht verbessern und die Situation frostiger werden lassen. Dabei hat es das Restprogramm in sich, denn nach dem Heimspiel gegen Kray müssen die Ratinger beim Meisterschaftsfavoriten Turu und beim Wuppertaler SV II antreten.

Für eine positive Serie scheint die Mannschaft zu labil zu sein, was nicht gerade für die Qualität der Führungsspieler spricht. Aber vielleicht reicht es ja für eine positive Überraschung.

(RP)
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