Ratingen Automat bietet faire Produkte an

Ratingen · Premiere im Museum Ratingen: Jetzt gibt es Snacks der besonderen Art. Die Stadt bewirbt sich als "Fairtrade-Town".

 Den Fair-o-mat im Museum der Stadt nahmen (v.r.) Beigeordneter Harald Filip, Museumsleiterin Alexandra König und Projektkoordinatorin Lena Steinhäuser in Betrieb.

Den Fair-o-mat im Museum der Stadt nahmen (v.r.) Beigeordneter Harald Filip, Museumsleiterin Alexandra König und Projektkoordinatorin Lena Steinhäuser in Betrieb.

Foto: Stadt Ratingen

Eine gute Nachricht zu einem schönen Anlass: "Wir eröffnen heute nicht nur einen Fair-Trade-Snackautomaten im Museum der Stadt, sondern feiern auch die Einreichung der Bewerbung Ratingens als Fairtrade-Town", sagte der Beigeordnete Harald Filip, dessen Dezernat auch das Amt für Kultur und Tourismus umfasst.

Einige interessierte Besucher waren gekommen, um sich bei Erdbeerschokolade, Sahnebonbons und knackigen Maniok-Chips aus dem neuen stromfrei betriebenen Snackautomaten über den Fairen Handel und die Umsetzung des Projekts Fairtrade-Town in Ratingen austauschen.

Die Idee für einen solchen Snackautomaten kam den beiden Gründern der kleinen Fair-o-mat GbR, als sie sich angesichts eines konventionellen Snackautomaten auf einem Bahnsteig fragten, warum es in diesem keine Snacks aus dem Fairen Handel gab.

Die beiden Bastler aus Castrop-Rauxel beschlossen, einen ressourcenschonenden Snackautomaten aus recycelten Geräten herzustellen, der einerseits nur Fair-Trade-Snacks beinhalten und andererseits ab dem Zeitpunkt der Aufstellung CO2-neutral arbeiten sollte.

Das wurde erreicht durch einen stromfreien rein mechanischen Betrieb, der ohne Kühlung und Münzwechsler auskommt.

Ein solcher Snackautomat für Fair-Trade-Produkte wurde nun im Rahmen der Kampagne "Fairtrade-Towns" im Museum der Stadt Ratingen aufgestellt. Förderer sind gefördert die Engagement Global gGmbH und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

"Der Snackautomat wird sehr gut angenommen und bietet eine gute Ergänzung unseres Museumscafés, in dem wir schon lange Kaffee aus dem Fairen Handel anbieten. Wir freuen uns, dass wir hiermit auch zur Bewerbung Ratingens als Fairtrade-Town beitragen", so Museumsleiterin Dr. Alexandra König. Seitdem im vergangenen Jahr das Projekt Fairtrade-Town Ratingen startete, konnten bereits alle fünf nötigen Kriterien zur Einreichung der Bewerbung um das Siegel erfüllt werden: Am 28. November 2017 erfolgt einstimmig der Ratsbeschluss. "Ratingen beschließt, den Titel Fairtrade-Town anzustreben. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im Bürgermeisterbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet. Am 24.01.2018 wurde die Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe gegründet. Mindestens zwei Fair-Trade-Produkte sind in mindestens 19 Einzelhandelsgeschäften und zehn Gastronomiebetrieben im Angebot. Mindestens eine Schule, eine Kirchengemeinde und ein Verein informieren über den Fairen Handel und nutzen Fair-Trade-Produkte. Und schließlich sollen mindestens einmal im Quartal Pressemeldungen über die Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town aufmerksam machen.

"Zufällig erhielt ich die letzte Bestätigung, die noch für die Erreichung der Kriterien notwendig war, am 1. Juni, also exakt ein Jahr nach dem Projektstart. Es ist toll zu sehen, dass wir jetzt schon in vielen Bereichen die Kriterien übererfüllt haben und das bereits starke entwicklungspolitische Engagement vieler Ratinger neuen Aufwind bekommen hat", freut sich Lena Steinhäuser, Projektkoordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik bei der Stadt Ratingen.

Das Thema Fairer Handel langfristig und selbstverständlich in die unterschiedlichen Bereichen zu integrieren, die auch bei den Bewerbungskriterien angesprochen werden, wird eine der wichtigsten Herausforderungen sein, weiß man bei der Stadt. Da schon jetzt viele neu Interessierte den Fairen Handel unterstützen und neue Akteure sowie viele Vereine, die im Rahmen der Kampagne "Fairtrade-Towns" das Thema in ihren Vereinsalltag integrieren möchten, ist Lena Steinhäuser aber zuversichtlich, dass die angestrebte Auszeichnung nicht gleichbedeutend mit einem Abflauen der Aktivitäten sein wird, sondern zu weiterem Schwung beiträgt. Infos unter www.ratingen.de.

(RP)
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