Wanderausstellung „und … Licht“ feierlich eröffnet

Radevormwald · Bei der Wanderausstellung „und … Licht“ in der reformierten Kirche können die Besucher die Wirkung des Lichts entdecken.

 Gut besucht war die Vernissage zur Wanderausstellung „und ... Licht“ in der evangelisch-reformierten Kirche am Markt.

Gut besucht war die Vernissage zur Wanderausstellung „und ... Licht“ in der evangelisch-reformierten Kirche am Markt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In der Dunkelheit wirkt die Wanderausstellung „und … Licht“ komplett anders, als am Tag. Das Kunstwerk „Shine on“ begrüßt die Besucher der Ausstellung schon vor der reformierten Kirche, denn Künstler Christoph Dahlhausen hat eine Ecke an der Außenfassade der Kirche mit Verstrebungen von Baugerüsten und blauen Leuchtstoffröhren verändert. Die neue Eintrittspforte stellt den Gegensatz von Härte und Weichheit in den Vordergrund. Christoph Dahlhausen ist es mit diesem Objekt gelungen den Bogen von der inneren Ausstellung zu der Außenwelt zu schlagen.

Öffnet man die schwere Kirchentür, steht man vor einem betretbaren Sockel, auf dem eine Stele steht. Am oberen Ende dieser Stele befindet sich eine Bleikiste, die mit Sand aufgefüllt ist, der über einer geschwungenen Leuchtstoffröhre liegt. Das Werk thematisiert die Suche nach dem Licht und lädt die Besucher der Ausstellung ein, die Wärme des Sandes mit den eigenen Händen zu spüren.

Die auf den ersten Blick komplett weiße Fotografie von Konstantinos Angelos Gavrias empfängt die Ausstellungsbesucher, wenn sie den Vorraum der Kirche verlassen und das Kirchenschiff betreten haben. Wer sich die Zeit nimmt und einige Minuten vor der weißen Fläche stehen bleibt, wird den Künstler selber erkennen. „Lichtkunst braucht Zeit. Diese Ausstellung muss man in Ruhe erleben und auf sich wirken lassen“, sagt Kurator Holger Hagedorn. Der Rundgang durch die Ausstellung geht mit einem weiteren Objekt des Künstler-Duos Ursula Molitor und Vladimir Kuzmin weiter. „Welle“ bildet das Verhältnis von Licht und Bewegung ab. Rechts neben dem Altar steht „2+1“. Das Objekt besteht aus Betonplatten, in denen Leuchtringe eine Öffnung bilden. Wer den Rundgang durch die Ausstellung fortsetzt, sollte auf der Höhe des Altars den Blick Richtung Decke wenden. Zu entdecken sind filmische Sequenzen, die helle und dunkle Lichtformationen abbilden. Die Video-Kunst von Siegfried Krüger und Simone Prothmann erhellt den oberen Kirchenraum und kann als Predigt in Endlosschleife verstanden werden. Zu sehen ist in dieser Richtung auch „Lichtzeit“ von Ursula Molitor und Vladimir Kuzmin. Der Neonschriftzug stellt die konträre Beziehung von Licht und Zeit dar. Direkt unter einem Kirchenfenster der reformierten Kirche liegt „Spiritus Sanctus“ von Diana Ramaekers. Drei Wasserlachen, aus Glas gefertigt, bilden den Heiligen Geist ab. Je nach Lichteinfall wirkt dieses Kunstwerk komplett anders. Ein weiteres Kunstwerk von Christoph Dahlhausen steht auf der Empore der Kirche. „Stellare Verbindungen“ ist ein farbenfrohes Objekt bestehend aus Fotofiltern- und Linsen. Alle Kunstwerke kann man bis zum 5. April in der reformierten Kirche erleben.

Die Vernissage zur Eröffnung der Wanderausstellung der Evangelischen Kirche im Rheinland wurde musikalisch von Burkhard Schuchardt am Saxofon und Corinna Schäfer an der Gitarre begleitet. „Die Kunstwerke treten in den Dialog mit der Architektur der Kirche. Das ruhige und tiefe Licht der Objekte bildet einen Gegensatz zu den vielen grellen und schnellen Lichtern auf der Welt“, sagt Landeskirchenrat Volker König. „Die Ausstellung lädt zum Innehalten und zum Stillwerden ein“, sagt Pfarrer Dieter Jeschke. Nach den Grußworten erlebten die Gäste die Predigt, das Kunstwerk „Falling Lights and Rising Shadows“, gemeinsam.

Dass die Ausstellung „und … Licht“ nach Radevormwald gekommen ist, hat Bernd Freudenberg von der Kunstinitiative Radevormwald ermöglicht. Sieben Künstler haben die Ausstellung in den vergangenen Monaten an neun Standorten gezeigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort