Traditionsgeschäft in Radevormwald 25 Jahre im Auftrag der Feinkost

Radevormwald · Helga Büscher ist im Laden groß geworden und hat 1996 das Geschäft ihrer Eltern übernommen. Feinkost Engstfeld hat sich auf Delikatessen spezialisiert.

 Helga Büscher Führt seit 25 Jahren Feinkost Engstfeld.

Helga Büscher Führt seit 25 Jahren Feinkost Engstfeld.

Foto: Jürgen Moll

In den vergangenen 25 Jahren ist Helga Büscher zum Gesicht von Feinkost Engstfeld geworden. Das kleine Geschäft an der Kaiserstraße, das vor über 60 Jahren von Walter und Hilde Engstfeld eröffnet wurde, ist allerdings schon viel länger der Mittelpunkt ihres Lebens. Für Helga Büscher war das Geschäft ihrer Eltern immer ein wichtiger Ort.

Bevor sie die Leitung übernahm, hat sie in dem Geschäft gearbeitet und als Kind hinter dem Tresen gespielt. „Ich arbeite seit 42 Jahren hier. Dass ich den Laden eines Tages übernehme, stand früh fest und ich bereue die Entscheidung nicht. Die Leitung des Geschäfts macht mir Freude“, sagt Helga Büscher, die eine Lehre bei Sondermann in Remscheid machte und bei Dallmayr in München gearbeitet hat. Diese Erfahrungen hat sie mit in ihre Heimatstadt gebracht.

Seitdem sie die Geschäftsführerin des Geschäfts ist, hat sich das Angebot und Sortiment von Feinkost Engstfeld verändert. „Unser Partyservice ist in den Jahrzehnten zum Hauptgeschäft geworden. Wir haben Hochzeiten, Seminare und andere Veranstaltungen kulinarisch begleitet. Bis die Corona-Krise kam“, sagt Helga Büscher.

Der Partyservice ist seit dem Beginn der Pandemie komplett weggebrochen. Auch Firmen, die Helga Büscher mit ihrem Team mehrfach in der Woche beliefert hat, geben keine Aufträge mehr auf. Alle Veranstaltungen in der Wirtschaft finden im Moment digital statt. „Während den Lockerungen haben wir unseren Lieferservice corona-konform gestaltet und alle Häppchen einzeln verpackt. Das war sehr aufwendig, hat aber funktioniert.“ Obwohl der Catering-Service aktuell lahmliegt, konnte Helga Büscher ihre vier Mitarbeiter weiter beschäftigen. „Unsere Stammkunden bleiben uns treu, aber auch mir hat die Krise bereits schlaflose Nächte bereitet“, sagt die Geschäftsführerin.

Vor elf Jahren wurde das Ladenlokal unter ihrer Leitung komplett neu eingerichtet, und der Mittagstisch, der vor zehn Jahren gegründet wurde, ist immer noch ein Erfolg. Besonders ältere Menschen nutzen das Angebot und kaufen sich Mittags ihre frische warme Mahlzeit an der Kaiserstraße. Der persönliche Umgang mit ihren Kunden ist für Helga Büscher ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. „Wir lachen und weinen zusammen. Besonders jetzt schätzen meine Kunden die familiäre Atmosphäre und die persönlichen Begegnungen, die nur in einem Geschäft dieser Größe möglich sind“, sagt sie. Unter den aktuellen Bestimmungen dürfen sich vier Kunden gleichzeitig im Geschäft aufhalten.

Das Konzept von Feinkost Engstfeld war früher üblich, ist mittlerweile aber etwas Besonderes. Als das Geschäft vor über 60 Jahren gegründet wurde, gab es in Radevormwald 15 Lebensmittelgeschäfte in dieser Größe. Auf den 65 Quadratmetern an der Kaiserstraße findet man alles, was man für seinen Alltag, aber auch für besondere Anlässe braucht. Die Serviceleistungen sind allerdings das Merkmal, das eine klare Grenze zwischen dem kleinen Familienunternehmen und den großen Lebensmittelkonzernen zieht. Helga Büscher freut sich auf die Zeit nach der Pandemie, wenn der Partyservice wieder durchstarten kann. Bekannt ist ihr Geschäft allerdings auch für die besonderen Präsentkörbe, die in Radevormwald gerne verschenkt werden.

Wie lange Helga Büscher das Geschäft noch leiten wird, weiß sie nicht. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Fest steht, dass ich meinen Beruf gerne ausübe und das Konzept in einem kleinen Laden einzukaufen, weiterhin schätze“, sagt die 61-Jährige.

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