Rundflug Ein Weihbischof hebt ab übers Bergische

Oberberg · Auf Einladung von Erich Mock, Vorsitzender des Luftsportvereins Wipperfürth, ist Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp gestern ins Oberbergische gekommen, um eine kleine Flugreise zu unternehmen.

 Startklar (v.l.): Vanessa Schwaderlapp, Birgit Mühe, Pilot Peter Bonin und Dr. Dominikus Schwaderlapp. Erich Mock hatte eingeladen.

Startklar (v.l.): Vanessa Schwaderlapp, Birgit Mühe, Pilot Peter Bonin und Dr. Dominikus Schwaderlapp. Erich Mock hatte eingeladen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Als die weiße Cessna 172, ein viersitziges Motorflugzeug, nach rund 40 Minuten wieder sicher auf dem Flugplatz Neye gelandet ist, steigen ein sichtlich gutgelaunter und auch beeindruckter Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, seine Nichte Vanessa und seine Sekretärin Birgit Mühe aus dem Flugzeug. „Wir sind geflogen, es ist Luftsport – meine Smartwatch zeigt aber keinen Kalorienverbrauch an“, scherzt der Weihbischof für den Pastoralbezirk Nord. Auf Einladung von Erich Mock, dem Vorsitzenden des Luftsportvereins Wipperfürth, ist Schwaderlapp gestern ins Oberbergische gekommen, um, wie auch bereits sein Amtsvorgänger, Joachim Kardinal Meisner, eine kleine Flugreise zu unternehmen. „Wir sind direkt nach Köln zum Dom geflogen, den haben wir zweimal umrundet und dann ging es über die Kirchdörfer – Agathaberg, Egen, Wipperfeld... – wieder zurück zum Flugplatz“, erzählt Schwaderlapp, und die Begeisterung ist dem Geistlichen deutlich anzusehen.

Der Pilot, Peter Bonin aus Halver, habe direkt nach dem Start den Tower am Flughafen Köln-Bonn angefunkt, wie er erzählt. „Das Wetter war am Morgen ja eher unbeständig. Also habe ich gefragt, ob wir direkt zum Kölner Dom fliegen können, weil es gerade trocken war.“ Die Freigabe, direkt in die sogenannte Kontrollzone über Köln einfliegen zu dürfen, habe man bekommen, und so sei man schon nach etwa einer Viertelstunde am Kölner Wahrzeichen angekommen. „Der Blick auf die Domplatte, mit den vielen, stecknadelkopfgroßen Menschen – das war schon etwas Besonderes. Es macht demütig und man merkt, wie klein man selbst ist“, sagt der Weihbischof.

Für Schwaderlapp habe sich mit dem Flug ein kleiner Kindheitstraum erfüllt, wie er schmunzelnd erzählt. „In meiner Kindheit hatte ich den großen Wunsch, Pilot zu werden. Durch diesen Flug wurde ein wenig das Kind im Manne bedient.“ Im Grunde sei der absolut ideale Beruf für ihn der des Missionars, der im Flugzeug unterwegs ist, sagt er. Er ergänzt: „Das wäre die Kombination meiner Kindheitsträume gewesen. Ich habe mich richtig auf den Flug gefreut!“ Er sei natürlich schon oft mit großen Flugzeugen geflogen. Es sei aber dennoch etwas ganz Anderes, in einer so kleinen Maschine aufzusteigen. „Das habe ich auch noch nicht oft getan. Einmal bin ich von Cuxhaven nach Helgoland geflogen, ein zweites Mal vor etwa 25 Jahren, kurz nach meiner Priesterweihe“, erzählt der Weihbischof. Für seine Nichte Vanessa sei es der erste Flug in einem so kleinen Flugzeug gewesen. „Das war ein unvergessliches Erlebnis. Es war noch ein Platz im Flugzeug frei, und da ich ja in Köln studiere, habe ich direkt zugesagt, als mich mein Onkel gefragt hat“, sagt die junge Frau. Auch ihr ist die Begeisterung über den Rundflug deutlich anzusehen.

Da der Flug ganz und gar ruhig gewesen ist – „wie ein Flug in der Badewanne“, wie Bonin es trocken beschreibt -, kann man sich nach der Landung auch gemütlich im Vereinsheim zusammensetzen, um einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen. Dabei kommt Schwaderlapp direkt ein wenig ins Philosophieren. „Aus dem Flug ließe sich direkt eine Predigt machen. Während man auf der Erde oft nicht weiß, wie es weitergehen wird, was sich hinter der nächsten Kurve oder dem nächsten Hügel verbirgt, sieht man von oben ganz genau, wohin man sich wenden soll“, sagt der Weihbischof. So sei es auch, wenn man die Dinge um sich herum mit den Augen des Glaubens betrachte. „Von oben, und damit aus der Distanz heraus betrachtet, ergibt das ganze Leben gleich sehr viel mehr Sinn.“ Im Anschluss trägt sich der Weihbischof noch in das Gästebuch ein und erfährt bei einem Rundgang eine Menge über den Flugplatz, die Flugzeuge und die Arbeit im Luftsportverein.

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