CDU weist Vorwürfe der Bürger zurück Warum die CDU für Karthausen plädiert

Radevormwald · Das geplante Baugebiet ruft Kritiker auf den Plan. Sie werfen der Stadt und den Christdemokraten vor, die Bürger zu täuschen. Das weist der CDU-Stadtverband nun zurück und wirft seinerseits der Gegenseite Fehlinformationen vor.

 Anhand von Karten erläutern die CDU-Vorstandsmitglieder ihre Gründe. Von links: Rolf Schulte, Dietmar Busch, Gerd Uellenberg, Jürgen Fischer.

Anhand von Karten erläutern die CDU-Vorstandsmitglieder ihre Gründe. Von links: Rolf Schulte, Dietmar Busch, Gerd Uellenberg, Jürgen Fischer.

Foto: Stefan Gilsbach

Die Pläne für das Baugebiet Karthausen sind auf die Kritik von Bürgern gestoßen. Gegner des Vorhabends im Südwesten von Radevormwald hatten ihre Standpunkte jüngst in der BM dargelegt. Und dabei neben der Stadt die CDU-Fraktion kritisiert. Beiden wirft sie vor, die Bürger nicht korrekt über die Pläne zu informieren.

Das wollen die Christdemokraten nicht auf sich sitzen lassen. Bei einem Pressegespräch erklärten Vorstandsmitglieder der Rader CDU klar, dass falsche Behauptungen vielmehr von der Gegenseite verbreitet würden. „Wir haben nie Fehl- oder Falschinformationen herausgegeben“, stellt der stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende Rolf Schulte klar.

Vielmehr seien es die Kritiker des Projekts, die fragwürdige Zahlen und Fakten unter die Leute brächten. „Zunächst einmal kann von angeblichen 500 Wohneinheiten nicht die Rede sein“, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Dietmar Busch. „Nach aktuellen Stand würden auf Karthausen 270 Einheiten entstehen, wenn alle drei Bauabschnitte umgesetzt werden“, erläuterte Vorstandsmitglied Jürgen Fischer und legte dazu Kartenmaterial vor. Was die denkmalgeschützte Hofschaft Karthausen betreffe, so liege diese auf der anderen Seite der L 81 und habe mit dem Vorhaben nichts zu tun, sagt Busch. Der Denkmalschutz werde nicht beeinträchtigt. Der Landschaftsschutz liefere auch kein ernstzunehmendes Geschütz gegen die Pläne, sagt Jürgen Fischer und zeigt erneut auf seine Karte. „Nur ein Drittel der Fläche des letzten Bauabschnittes steht unter Landschaftsschutz.“ Auch das Argument, die Infrastruktur für ein Baugebiet gebe es nicht, lassen die CDU-Vertreter nicht gelten. Es gebe einen Edeka in Bergerhof, die Grundschule könnte erweitert, ja, vielleicht sogar eine Kita integriert werden.

Mehrfach hatten die Christdemokraten schon auf den hohen Bedarf für Baugrundstücke hingewiesen. „Es liegen der Stadt derzeit rund 100 Anfragen vor.“ Wenn es keine Möglichkeit für diese möglichen Ansiedler gebe, würden sie sich nach Remscheid oder Halver orientieren.

Doch gibt es nicht noch Baulücken im Stadtgebiet, die als Siedlungsflächen für Neubürger in Frage kämen? Die CDU-Vertreter versichern: „Es gibt keine.“ Dies habe auch die Verwaltung, genauer gesagt Burkhard Klein, der Leiter des Bauverwaltungsamtes gegenüber der Fraktion bestätigt. Bleibt noch das mögliche Baugebiet Nadelsiepen, das die Kritiker der Karthausen-Pläne als Alternative ins Spiel gebracht haben. Sieben Hektar stünden dort theoretisch zur Verfügung. „Wir als CDU sind nicht gegen die Entwicklung von Nadelsiepen“, stellt Dietmar Busch klar. Doch bis dort alle Modalitäten geklärt sein werden, könnte noch Zeit vergehen. Immerhin: Gespräche zwischen den Besitzern und der Stadt seien bereits terminiert. „Aber in Karthausen sind wir bereits viel weiter“, sagt Jürgen Fischer. „In diesem Jahr sollte der erste Bauabschnitt auf den Weg gebracht werden.“

Was den Fraktionsvorsitzenden Dietmar Busch und seine Parteikollegen besonders verstimmt, ist die Tatsache, dass die Kritiker der Karthausen-Pläne der Stadt Radevormwald und den Christdemokraten vorwerfen, sie würden das Projekt nur wegen des Profits aus den Vermarktungserlösen vorantreiben. „Natürlich ist das Ganze relevant für den städtischen Haushalt“, sagt der Fraktionsvorsitzende. „Aber für uns sind andere Gründe ausschlaggebend. Vor allem geht es uns darum, Wohnraum für Arbeitnehmer in unserer Stadt anzubieten.“

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