Südliche Furth Wo Nachbarschaft wichtig ist

Neuss · Zwischen Hauptbahnhof und Berliner Platz haben sich auf der südlichen Furth auf beiden Seiten der Further Straße lebendige Nachbarschaften gebildet: in gewachsenen Wohnstrukturen und in Neubaugebieten.

 Sie wohnen seit 2009 gerne in der südlichen Furth: Stefanie, Sebastian, Sarah und Gerd Motes.

Sie wohnen seit 2009 gerne in der südlichen Furth: Stefanie, Sebastian, Sarah und Gerd Motes.

Foto: A. Woitschützke

Gerd Motes strahlt: "Heute Abend wird gegrillt." Er hat noch den Trainingsanzug an, gerade ist er von einer Übungseinheit mit einer Kindergruppe zurück. Jetzt steht der Ringer-Trainer des KSK Konkordia auf der Terrasse seiner Wohnung im Baugebiet "Südliche Furth" und freut sich aufs Wochenende. Seit Dezember 2009 lebt der 37-Jährige mit Ehefrau Stefanie und den beiden Kindern Sebastian (10) und Sarah (7) dort und fühlt sich pudelwohl. Als Freunde Nachmieter suchten, schlugen die Motes sofort zu und zogen von der Kolpingstraße an die Wingenderstraße. Denn eines war klar: "Ich bin Further, hier bleibe ich auch."

Die Furth? "Wir leben hier im Niemandsland", sagt Motes mit einem Lächeln im Gesicht. "Die Furth", erklärt er, "beginnt doch erst richtig ab Berliner Platz". Geographisch ist alles klar: "Henger de Bahn", also jenseits des Hauptbahnhofs und der Bahnlinie Düsseldorf-Grevenbroich liegt die Nordstadt, in der fast 40 000 Menschen in sieben offiziellen Stadtbezirken zu Hause sind: Barbaraviertel, Weißenberg, Vogelsang, Morgensternsheide, Südliche, Mittlere und Nördliche Furth. Als zentrale Verkehrsader ziehen sich die Further Straße, Venloer Straße und Kaarster Straße durch die Nordstadt. Wer von der Südlichen Furth spricht, der meint den Bereich zwischen Hauptbahnhof und Berliner Platz. Dieser Bezirk schrieb in den vergangenen Jahren mit der Entwicklung des Wohngebietes Südliche Furth reichlich Schlagzeilen und heimste Preise für gelungene Architektur und harmonisches Wohnen ein. Das können Gerd und Stefanie Motes nur bestätigen: "Die Nachbarschaft ist wirklich gut. Hier leben verschiedene Nationen nebeneinander, es funktioniert. Und für Familien ist es das Bestmögliche", sagt die 36-Jährige. Die Kinder Sebastian und Sarah können einfach vor die Türe laufen, Autos stören dort das Spielen nicht. "Direkt um die Ecke ist ein toller Holz-Spielplatz", sagt die Siebenjährige.

Die Nordstadt, und damit auch die südliche Furth, ist ein Stadtteil der kurzen Wege, guten Anbindung und bester Infrastruktur. "Ein Auto brauchen wir nicht", sagt Gerd Motes und zählt auf: "Zum Bahnhof sind es fünf Minuten, mit dem Rad sind wir ruck-zuck in der Stadt, die Busverbindungen sind klasse und in der Umgebung haben wir fast alle Einkaufsmöglichkeiten."

Wer für sein Kind eine Grundschule sucht, hat die Qual der Wahl: Burgunder- und Leoschule und Die Brücke liegen quasi nebenan, und sogar Münsterschule sowie Kreuz-/Martin-Luther-Schule sind in erreichbarer Entfernung. Gleiches gilt für Kindertagesstätten. Eine wichtige Anlaufstelle markiert der "Treff 20" der Diakonie an der Wingender Straße. Dort treffen sich Spiel- und Seniorengruppen, wird ein preiswerter Mittagstisch angeboten, bekommen Kinder Hausaufgabenbetreuung, feiern die Anwohner des Viertels zusammen Karneval. Dort bringt Gerd Motes im Rahmen des Bauverein-Projektes "Ringen für kids" erste Ringergriffe bei. "Wenn ich mal nicht ganz pünktlich bin, kommen die Kinder sogar bei mir vorbei und holen mich ab." Es gibt offenbar nur wenige Schwächen: Denn wenn es um mögliche Verbesserungen geht, nennen die Further meist nur die vielen leeren Geschäfte an der Further Straße.

(NGZ)
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