Trafostation in Neuss Getränke im Biergarten, Imbiss vom Foodtruck vor dem Tor

Neuss · Bis Ende August bleibt der Foodtruck von Markus Moll vor der Gastronomie Trafostation von Thomas Krucza stehen. Wie es danach weitergeht, wissen die beiden noch nicht.

 Gastronomie in Corona-Zeiten: Thomas Krucza (r.) und Markus Moll mit dem Sappeur vor der Trafostation in Neuss.

Gastronomie in Corona-Zeiten: Thomas Krucza (r.) und Markus Moll mit dem Sappeur vor der Trafostation in Neuss.

Foto: Trafostation

Not macht erfinderisch. So sagt es ein altes Sprichwort – und die Corona-Krise bringt Gastronomiebetriebe in arge Not. Als Thomas Krucza (44) Ende April, mitten im Lockdown, einen Getränke-to-Go-Verkauf für sein Neusser Lokal Trafostation konzipierte, suchte er einen Partner, der den Kunden auch einen passenden Imbiss anbietet. Diesen Partner fand er in Markus Moll (39). Seither steht dessen Foodtruck „Curry-INK“ vor dem Biergarten an der Deutschen Straße. Fester Standort statt steter Wechsel zwischen Schützenfest, Geburtstagsparty und Betriebsfeier.

Wurst und Fritten vor dem Eingang, kühle Getränke im Biergarten: Die Kooperation im Stadtgarten am Nordkanal lockt auffallend viele Gäste an. „Unser Angebot funktioniert zumindest bei gutem Wetter“, sagt Krucza, „aber der Winter ist lang.“ Ähnlich sieht es Markus Moll: „Dass sich unser Engagement wirklich auszahlt, ist noch ganz weit weg. Aber wir erwirtschaften einen Beitrag, damit wir den Spuk überleben.“

Zumindest bis Ende August wird der Foodtruck noch vor der Trafostation stehen. So ist es vereinbart. Wie es anschließend weitergeht, wird sich zeigen. „Wir müssen abwarten, wie sich die Dinge in diesen Corona-Zeiten entwickeln“, sagt das Gastgeber-Duo, „dann werden wir Bilanz ziehen, mit allen Beteiligten sprechen und anschließend eine Entscheidung fällen.“

Aber bis Ende August ist es noch eine Weile hin. Für Thomas Krucza, der seit sieben Jahren die Trafostation bewirtschaftet, geht es darum, „unseren Gäste eine schöne, entspannte Zeit bei uns zu gestalten“. Dazu gehört viel Grün. Alte Bäume und Pflanzen rahmen den Biergarten ein, das Ambiente ist nicht perfekt, sondern hält kleine Überraschungen bereit, die es zu entdecken gilt.

Dazu zählt allein schon der Schützenkamerad vor dem Tor. Der 2,50 Meter große Sappeur, in den 1980er Jahren von der Künstlerin Ursula Küppers-Schollmayer geschaffen, bewacht geradezu den Eingang. Die gesellige, entschleunigte Atmosphäre verstärkt von Zeit zu Zeit auch ein Gitarrist. Ihre Idee, ein Angebot für die ganze Familie zu schaffen, setzen Krucza und Moll auch sonntags um. Für 8,50 Euro servieren sie zwischen 11 und 14 Uhr ein leckeres „Frühstück im Grünen“. Eine Voranmeldung ist erforderlich.

Die Corona-Zeit hält eine Achterbahnfahrt der Gefühle für Gastronomen bereit. Als die Pandemie das Ausgehverhalten noch nicht diktierte, freute sich Thomas Krucza über einen vollen Kalender. Doch alle Feiern wurden storniert. Kahlschlag. Identische Erfahrungen machte Markus Moll, der mit bis zu fünf Wagen unterwegs war und auch selbst als Veranstalter auftrat: „Unser Geschäft war Anfang März zu Ende.“

Erste vorsichtige Anfragen würden wieder gestellt: „Aber die beziehen sich alle auf 2021.“ Bis dahin gelte es, die Zeit mit Ideen und viel Einsatz zu überbrücken. Aber Fleiß allein reicht nicht. Thomas Krucza, der als Betreiber vielfältig in Neuss engagiert war, konzentriert sich auf das „Schärpe Eck“ und vor allem auf die Trafostation: „Bei gutem Wetter sind wir eine viel besuchte Adresse.“

Info Trafostation, Deutsche Straße 2 in Neuss, trafostation-neuss.de

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