Neuss Tages-Radtour nach London

Neuss · Extremsport für den guten Zweck: Zwei Schüler und ein Lehrer der Internationalen Schule stellten sich der Herausforderung, in 24 Stunden mit dem Fahrrad nach London zu radeln. Sie schafften es – in 21 Stunden.

 Wieder daheim: Leopold Breloh, Richard Bates und Nick Hachmann erreichten London nach exakt 21 Stunden und 34 Minuten. "Wir haben uns wie Berühmtheiten gefühlt", schildern sie ihren Empfang an der ISR.

Wieder daheim: Leopold Breloh, Richard Bates und Nick Hachmann erreichten London nach exakt 21 Stunden und 34 Minuten. "Wir haben uns wie Berühmtheiten gefühlt", schildern sie ihren Empfang an der ISR.

Foto: A.Woitschützke

Bei Kilometer 200 begann der Kampf. Regen wie aus Eimern, Gegenwind und der spürbare Kräfteverschleiß setzten dem Trio von der Internationalen Schule zu, das sich ein hohes Ziel gesteckt hatte: In 24 Stunden wollte es von Düsseldorf nach London fahren – mit dem Fahrrad. Aber Richard Bates, Leopold Breloh und Nick Hachmann bissen die Zähne zusammen. Die Energieleistung gelang, und bei Radkilometer 360 auf dem Tacho war "Big Ben" in Sichtweite.

Als die drei Radsportler in London nach exakt 21 Stunden und 34 Minuten Fahrzeit erschöpft, aber glücklich vom Sattel stiegen, waren sie mit ihrem Jubel nicht allein. 415 Kilometer Luftlinie entfernt, feierten auch Schüler und Lehrer der ISR ihre "Helden". Die konnten auf einem Monitor die Tour mitverfolgen, denn das Navigationsgerät von Leopold Breloh sandte über GPS die Standorte auf einen Monitor in der Schule, vor dem sich auch viele Eltern einfanden, die an diesem Family-Fun-Day" zum Schulfest gekommen waren. Zwei Tage später bereitete die ISR ihren Matadoren einen triumphalen Empfang. "Wir haben uns wie Berühmtheiten gefühlt", schildert Hachmann diesen Moment – der da schon (fast) wieder auf einem Sattel sitzen konnte.

Hätten sie es gewusst – die Kinder in Port-au-Prince, der Hauptstadt des noch immer von Erdbebenschäden gezeichneten Haiti, wären in den Jubel eingefallen. Denn Breloh, Hachmann und ihr Englischlehrer Bates waren auch auf die Reise gegangen, um damit Geld für den Wiederaufbau der "Fort-National-Schule" zu sammeln, ein Projekt der Rewe-Gruppe. 3100 Euro standen schon beim Start als fest zugesagte Summe fest – vorausgesetzt, die Drei erreichten das Ziel in der vorgegebenen Zeit. Spenden in den Tagen danach ließen den Betrag auf inzwischen mehr als 4000 Euro anwachsen, und noch immer trudeln Zusagen und Geldspenden ein.

An vielen Trainigswochenenden hatten sich die Fahrradenthusiasten auf diese Tour vorbereitet, hatten sich allmählich auf Tagesleistungen von 150 Kilometern und mehr gesteigert. Und sie hatten dabei wichtige Erfahrungen gesammelt. Eine davon: ausreichende Verpflegung. 20 Energieriegel, gefühlt 159 Sandwiches sowie eine Portion Nudelsalat, die es auf der Fähre Rotterdam-Harwich gab, wurden verputzt und mit insgesamt 100 Litern Wasser runtergespült. Irgendwie, so der Eindruck der Drei, haben sie immer gegessen.

Nach dieser ersten "Charity-Bike-Challenge" schmiedet das Team schon Pläne für ein nächstes Projekt. Die Idee: Sehen, wie weit man in 24 Stunden kommt . Und die Mitschüler sollen sich mit einem Tippspiel beteiligen können.

(NGZ)
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