Neuss Zweiter Knuffmann für Neuss

Neuss · In Allerheiligen soll ein Möbel-Mitnahmemarkt entstehen, dessen Bedarf laut Einzelhandelskonzept unstrittig ist. Als Betreiber wird die Firma Knuffmann genannt, die schon am Hauptbahnhof ein Einrichtungshaus führt.

 Im Möbelhaus einkaufen und alles gleich mitnehmen: Das könnte demnächst bei Firma Knuffmann auch am Standort Allerheiligen möglich sein.

Im Möbelhaus einkaufen und alles gleich mitnehmen: Das könnte demnächst bei Firma Knuffmann auch am Standort Allerheiligen möglich sein.

Foto: woi

In Neuss werden auf 21 500 Quadratmetern Verkaufsfläche Möbel angeboten. Zu wenig, urteilen die Experten des Büros für Stadt und Raumplanung in Köln in ihrem 2009 vorgelegten Einzelhandelsgutachten. Das macht einen zusätzlichen Bedarf von 7800 bis 12 000 Quadratmetern aus, die nun in Allerheiligen geschaffen werden sollen. Dort will ein Projektentwickler aus Solingen einen Möbel-Mitnahmemarkt bauen. Als Betreiber wird die Firma Knuffmann genannt, die damit neben ihrem Möbelhaus am Theodor-Heuss-Platz ein zweites Einrichtungshaus in Neuss etablieren würde.

Der Politik hat die Verwaltung das Thema schon vorgestellt. Reaktion war der Auftrag, die planerischen Voraussetzungen für ein solches Projekt zu schaffen. Damit direkt gegenüber dem Heimwerkermarkt Bauhaus am Kuckhofer Werres ein Möbelhaus errichtet werden kann, muss dort ein Sondergebiet ausgewiesen werden. Zeitbedarf alleine dafür: "Mindestens ein Jahr", wie Planungsdezernent Christoph Hölters berichtet. Er spricht deshalb auch von "frühem Verfahrensstand" und "Absichtserklärungen".

Bei der Entscheidung für oder gegen den Bau eines Möbelmarktes mit — nach Angaben des interessierten Investors — 15 500 Quadratmetern Verkaufsfläche spricht auch die Düsseldorfer Bezirksregierung ein gewichtiges Wort mit. Sie muss Ansiedlungen, die "auf der grünen Wiese" geplant sind, genehmigen und hatte schon einem an gleicher Stelle geplanten Fachmarktzentrum nicht zugestimmt. Begründung: Dort würde angeboten, was auch in der Innenstadt zu haben ist — und diese schwächen. Da könnte auch beim Thema Möbelhaus der Hase im Pfeffer liegen, erläutert Hölters, denn als Randsortiment werden dort auch Lampen, Porzellan oder Teppiche angeboten, die zu den innenstadtrelevanten Sortimenten zählen. Nächste Woche sei dazu ein Gespräch mit dem Projektentwickler angesetzt.

Die Stadt bewertet das Projekt positiv, weil weitere Ansiedlungen, insbesondere von großflächigen Möbelhäusern, auf Sicht nicht mehr nötig würden und das Einzelhandelsgutachten den Standort als besonders geeignet für großflächigen Einzelhandel ausweist. Vertraglich auszuschließen sei, dass sich dort ein sogenanntes System-Möbelhaus der unteren Preiskategorie als Betreiber etabliert. Von daher wäre auch für Hölters eine Lösung mit der in Neuss etablierten Firma Knuffmann sympathisch. Die Firma Knuffmann gab keine Stellungnahme ab: Urlaubsbedingt, wie es hieß. Der Investor schweigt seinerseits: "Wir brauchen erst einen Vertrag."

(NGZ)
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