Tödlicher Unfall auf dem Rhein Ertrunkener Kölner surfte an verbotener Stelle

Grimlinghausen · Ein Surfer aus Köln ist am Samstag bei Neuss durch einen Wassersportunfall ums Leben gekommen. Die genaue Ursache des Unfalls muss noch geklärt werden. Laut Wasserschutzpolizei war die Stelle, an der er gesurft hat, entscheidend.

 Die Wasserrettungseinheit Grimlinghausen konnte den Verunglückten bergen. Für solche Einsätze war die Truppe vor drei Jahren gegründet worden (Archivbild).

Die Wasserrettungseinheit Grimlinghausen konnte den Verunglückten bergen. Für solche Einsätze war die Truppe vor drei Jahren gegründet worden (Archivbild).

Foto: C. Franke

Der Wassersportler aus Köln, der am Samstagmittag in Höhe des Neusser Sporthafens im Rhein ertrunken ist, surfte offensichtlich an einer Stelle im Rhein, wo man nicht surfen darf. Denn ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Duisburg erklärte auf Nachfrage der Redaktion, dass Surfen im Rhein nur an ausgewiesenen Stellen erlaubt sei. Ein Schild würde in diesen Fällen darauf hinweisen, erklärte er weiter. „In Nordrhein-Westfalen gibt es aber keine solche Stelle“, ergänzte er. Wasserskifahren dagegen sei zwar im Rhein möglich, so Lutz Seebert von der DLRG Ortsgruppe Neuss, aber auch das nur an ausgewiesenen Stellen. Im Rhein-Kreis Neuss gibt es nach seinen Worten nur eine bei Stürzelberg.

Um 12.53 am Samstag hatte ein Anrufer die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert. Die genaue Ursache des Unfalls muss noch geklärt werden. Als sicher gilt, dass der Surfer, ein 58-jähriger Mann, vom Brett fiel und für längere Zeit unter der Wasseroberfläche des Rheins verschwand. Sein Bekannter könne keine genauen Angaben zu der Zeitspanne machen, sagt Christian Franke von der Feuerwehr, es seien aber wohl zehn bis fünfzehn Minuten gewesen. Das Feuerlöschboot „Alfons Frings“ der Neusser Wehr und die Wasserrettungsgruppe des Löschzuges Grimlinghausen waren umgehend zur Unfallstelle bei Rheinkilometer 734, in Höhe des Neusser Sporthafens, in Marsch gesetzt worden. Auch die Wasserwacht und die DLRG wurden alarmiert.

Das Boot mit den Helfern aus Grimlinghausen hatte den Mann zwar nach fünf Minuten auf dem Wasser lokalisiert und geborgen, er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er starb.

Dass Mitte Februar aber auf dem Rhein gesurft wird, sei nicht ungewöhnlich, sagt ein Polizeisprecher, gerade bei den aktuellen Windverhältnissen. „Wellen und Wind sind den Surfern zu jeder Jahreszeit willkommen“, sagt er.

Update: Am Montag korrigierte die Wasserschutzpolizei ihre Aussage, dass das Surfen an keiner Stelle auf dem Rhein in NRW erlaubt sei. An der entsprechenden Stelle sei es doch gestattet.

(ham/nau/goe)
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