In der Thermomix-Versuchsküche in Neuss In kleinen Schritten zum perfekten Menu

Röckrath · Um dort hinzukommen, braucht es schon eine Anleitung, dorthin, wo geschnibbelt, dampfgegart, geknetet, gedünstet, angebraten, püriert und schließlich gekostet wird – in der Thermomix-Versuchsküche auf Gut Vockrath. Ein Besuch.

 Sevgi Neuhaus (l.) zeigt Miriam und Lena (r.), wie einfach es ist, köstliche Gerichte herzustellen.

Sevgi Neuhaus (l.) zeigt Miriam und Lena (r.), wie einfach es ist, köstliche Gerichte herzustellen.

Foto: Dieter Staniek

Es sieht aus wie der Eingang zu einer Ferienwohnung. Neben der Haustür eine kleine Terrasse, Tisch und Stühle laden zum Verweilen ein. Auf dem Schild an der Klingel steht in großen Buchstaben „Thermomix“. Die Gutsherrin gewährt Einlass und führt die Besucher eine Treppe hinauf, in die Küche unterm Dach. Elisabeth Rath ist aber nicht nur Hausherrin, sondern seit 19 Jahren für die Firma Vorwerk im Einsatz, seit 2012 sogar als Bezirksleiterin für Neuss. Und das, was sie an die Frau oder den Mann bringen möchte, ist ein Gerät, das gemischte Gefühle auslöst. Die einen behaupten, „ohne“ könnten sie nicht mehr sein, die anderen sind da eher skeptisch, vermissen viele Töpfe und Pfannen, um ein leckeres Menu zaubern zu können. Denn in dieser Küche auf Gut Vockrath soll nur einer zaubern – der Thermomix.

Das will auch Lena mit eigenen Augen sehen und die Ergebnisse schmecken. Gekommen ist die 33-Jährige mit ihrer Freundin Miriam. Und die ist schon „angefixt“, besitzt bereits den TM 5. Vorgestellt werden soll an diesem Tag aber das Nachfolgemodell, der TM 6. Das macht Sevgi Neuhaus, seit vier Jahren als „Repräsentantin“ unterwegs. Ihr Credo schein zu sein: Ohne meinen Thermomix läuft nichts. „Denn“, sagt sie direkt zu Beginn der Vorführung: „Den nehme ich auch mit in Urlaub, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind.“ Das eigentlich unscheinbar wirkende Gerät, das dort auf der Küchenplatte steht, ist offenbar zum Familienmitglied geworden. Über sein Display gibt es dem Benutzer ganz klare Anweisungen. Und es hat ein Rezept-Portal mit dem wohlklingendem Namen „Cookidoo“. „Weltweit gibt es mittlerweile 43.000 Rezepte, für den deutschen Markt etwas mehr als 7000“, informiert Sevgi Neuhaus strahlend.

Sie hat zur Vorführung zwei Rezepte ausgewählt, und die passen zu den hohen Außentemperaturen: einen mediterranen Tomaten-Aufstrich und einen Salat mit grünen Spargelspitzen. Und so wandern, nach Anweisung auf dem Display, Öl, Möhren (in Stücken), Zwiebeln (geachtelt), Knoblauch, Butter, Tomatenmark, Thymian, Salz und Pfeffer in die Schüssel. Nicht alles auf einmal, sondern so, wie es das Gerät verlangt. Dann werden die jeweiligen Zutaten gedünstet oder zerkleinert. Mal dauert ein Arbeitsvorgang zwei, mal fünf Minuten. Mal surrt die Maschine leise vor sich hin, mal macht sie sich richtig laut bemerkbar. Nach kurzer Zeit ist der Aufstrich fertig, cremig und lecker.

Auch der Spargelsalat mit Pinienkernen, bei dem die Spargelspitzen angebraten werden, steht in wenigen Minuten auf dem Tisch. Lena ist überzeugt von der Leistung des Geräts, Miriam war es eh schon und hadert. Schließlich hat sie noch das Vorgängermodell zu Hause. Und nun? Sevgi Neuhaus lacht. Diesen Zwiespalt kennt sie schon, hat so einige Kundinnen, die sich für ein neues Modell entscheiden und den „alten“ versuchen zu verkaufen oder der Tochter schenken. Denn eins ist der Thermomix nicht: preiswert. 1359 Euro kostet der „Neue“.

Regelmäßig finden in der Küche auf Gut Vockrath Kochkurse statt – sowohl für diejenigen, die schon Erfahrung haben und sich neue Inspiration holen wollen, als auch für Anfänger. Bezirksleiterin Elisabeth Rath stellt dafür ihre Küche zur Verfügung, drei bis vier Mal in der Woche, sagt sie. Da „draußen“, wo man auch Urlaub machen könnte.

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