Kommentar Werbeärger in Neuss Das unterschätzte Ehrenamt muckt auf

Neuss · Wenn Einsicht am Anfang einer Verbesserung steht, dann dürfen die Neusser Sportvereine hoffen. Es klingt wie ein Friedensangebot, wenn die Kulturdezernentin und Neuss-Marketing-Geschäftsführerin, die Beigeordnete Christiane Zangs, Fehler eingesteht und von einer Lösung spricht, die Sportvereinen auch künftig Veranstaltungswerbung im öffentlichen Raum ermöglichen soll. Das ist gut so.

Aber es bleiben Fragen, die von der Verwaltung und der von ihr einbezogenen Tochtergesellschaft Neuss Marketing beantwortet werden müssen: Wer hat in welchem Auftrag Sport-Banner entfernt und kulturelle Tipps hängen lassen? Warum wurden die betroffenen Vereine beziehungsweise die Sportselbstverwaltung nicht informiert? Warum lässt eine Lösung so lange auf sich warten, obwohl das Problem durch einen Antrag von CDU/Grünen mit Datum vom 3. Juni bereits thematisiert wurde? Wenn es längst eine Lösung gibt, die auch den Sport fair einbezieht, wie Christiane Zangs versichert, warum kennen diese Lösung weder der Stadtsportverband noch die betroffenen Vereine? Warum wurden im Vorfeld der Tour de Neuss wieder Veranstaltungshinweise auf ein sportliches Event eingesammelt – kommentarlos?

Es geht nicht um Kritik an professioneller Vermarktung von Werbeflächen. Es geht nicht um Kriterien nach denen – auch der Sport – im öffentlichen Raum werben dürfen. Nur vordergründig geht es um (Nicht-)Kommunikation, in Wahrheit geht es aber um fehlende Wertschätzung des Ehrenamtes. Das tut weh.

Der Kommentar bezieht sich auf den Artikel „Werbeärger: Stadt hängt Sportbanner ab“.

(lue-)
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