Innovation am Lukas Neusser Krankenhaus setzt bei Tumor-Operationen erstmals Roboter ein

Neuss · Im Lukaskrankenhaus des Rheinland-Klinikums Neuss hat der Operationsroboter „Da Vinci“ Einzug gehalten. Der erste Eingriff an einem Krebspatienten verlief gut, künftig sollen auch die Urologen die neue Technik einsetzen.

 Im Lukaskrankenhaus hat der Operationsroboter "Da Vinci" Einzug gehalten. Mit ihm werden große onkologische Eingriffe gemacht. Bei der Premiere ging es um einen Tumor im Enddarm eines 60-jährigen Mannes

Im Lukaskrankenhaus hat der Operationsroboter "Da Vinci" Einzug gehalten. Mit ihm werden große onkologische Eingriffe gemacht. Bei der Premiere ging es um einen Tumor im Enddarm eines 60-jährigen Mannes

Foto: Lukaskrankenhaus/Ulla Dahmen

Es sieht an diesem Morgen anders aus im Operationssaal 3 des Lukaskrankenhauses: In dem blau gekachelten Saal mit seinen großen Monitoren stehen zwei Konsolen-Kabinen an der Wand, in der Mitte recken sich an einem Ständer vier imposante Arme, an deren Ende hochspezialisierte Instrumente anzubringen sind. „Da Vinci“ hat Einzug gehalten. Der Operationsroboter ist der erste im Rhein-Kreis.

So neu der Einsatz ist, so gewohnt ist er doch für Professor Alexis Ulrich, den Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Der Operateur hat während seiner  Tätigkeit am Universitätsklinikum Heidelberg bei mehr als 80 komplexen Eingriffen schon Erfahrungen mit dieser Technik gesammelt.

 Über die Roboterarme werden die medizinischen Instrumente gehalten und geführt.

Über die Roboterarme werden die medizinischen Instrumente gehalten und geführt.

Foto: Lukaskrankenhaus/Ulla Dahmen

An diesem Morgen steht der erste große Eingriff mit Hilfe von „da Vinci“ im „Lukas“ an. „Tiefes Rektum“ heißt es in der Ankündigung. Ein Patient (60) mit Enddarmkrebs wird operiert. Das bedeutet in diesem Fall: Der Tumor wird ebenso entfernt wie das umliegende Fett- und Bindegewebe samt den angrenzenden Lymphknoten. Um es vorweg zu nehmen: Ulrich ist mit dem Verlauf mehr als zufrieden, und der Patient übersteht den  Eingriff gut. 

Aber erst werden die Arme des Roboters angedockt, so dass über ihre Zugänge die Instrumente eingesetzt werden können. Ein Arm ist der Kamera vorbehalten; ein Kernstück des Systems. „Der Operateur sieht seinen Arbeitsbereich in 3D“, sagt der Leitende Oberarzt Dr. Nicholas Bohnert. Gesteuert wird der Roboter über eine Konsole, die der Chefarzt mit Händen und Füßen bedient wird.  Mit den Händen steuert er die Roboterarme, mit den Füßen aktiviert Ulrich Strom, etwa zum Verschließen von Gefäßen. Alles geschieht wie von Geisterhand. Drei Stunden später kann der  durch einen kleinen „Bergeschnitt“ herausgezogen werden. „Diese zukunftsweisende Technologie ermöglicht präzises, nervenschonendes Operieren ohne Blutverlust“, lobt Ulrich.

(NGZ)
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