Neuss Kunst auf Neusser Straßen

Neuss · Denkmale, Skulpturen, Plastiken – in der Innenstadt steht reichlich Kunst. Doch viele Passanten eilen achtlos vorbei. Entdecken Sie zu Pfingsten die Schätze neu. Ein Spaziergang von der Post zur Stadthalle eröffnet neue Einblicke.

 Anklicken zum Vergrößern.

Anklicken zum Vergrößern.

Foto: KLXM (Grafik)

Denkmale, Skulpturen, Plastiken — in der Innenstadt steht reichlich Kunst. Doch viele Passanten eilen achtlos vorbei. Entdecken Sie zu Pfingsten die Schätze neu. Ein Spaziergang von der Post zur Stadthalle eröffnet neue Einblicke.

Der Holzturm vor der Hauptpost ist ein Aufreger, im Granitquader vor dem Weißen Haus erkennen nur wenige Kunst, auf Theodor Schwann vor der Alten Post sind alle stolz und das Königspaar vor der Stadthalle kennen die Neusser (Schützen). Kunst im öffentlichen Raum ist vielfältig, oftmals lassen sie die Passanten aber links liegen. Dabei lohnt es sich, einmal genau hinzu schauen. Die NGZ hat einen Rundgang zur Neusser Kunst konzipiert — ideal für einen Pfingstspaziergang durch die City.

Startpunkt ist die Hauptpost am Theodor-Heuss-Platz. Der Holzturm, 1985 von den Brüdern Laurids und Manfred Ortner (Künstlergruppe Haus Rucker & Co) geschaffen, bleibt vielfach unverstanden. Er spielt auf die enge Verbindung von Architektur und Plastik an, soll einen städtebaulichen Akzent setzen. Vorbei an der Marienkirche (Bronzetafel für den Künstler Hein Minkenberg) geht es über Bleichstraße und Rheinwallgraben zum Neumarkt. Der Lesehof, auch ein Haus Rucker-Werk, leitet zum Eingang der Bibliothek über. "Mit Bänken, Toren und Wänden ein Raum prägendes Element im städtebaulichen Sinne", sagt der Neusser Historiker Christian Frommert.

Der Weg führt über Rhein- und Quirinusstraße zum Freithof im Schatten der Quirinuskirche. Dort dominiert St. Jakobus, der aus der Werkstatt des großen Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresheim stammt. Über den Markt gelangt der Spaziergänger in die Rathaus-Passage, die gleich zwei sehenswerte Arbeiten birgt. Im Hof steht Anatols großer Stadtwächter (2002), den Schützenkönig Franz-Josef Badort der Stadt mit der Begründung schenkte: "Unsere Stadt besitzt zwar viele Brunnen, aber nur wenige Skulpturen." Ein Fenster gibt den Blick auf den Schützenwald frei, der von Dieter Patt (1990/91) stammt. Ein Geschenk des Schützenkönigs Thomas Nickel an Neuss.

Von der Michaelstraße, über die Neustraße erschließt sich der Platz vor der Alten Post. Das Denkmal für den Forscher Theodor Schwann ist eine Arbeit von Josef Hammerschmidt (1909). Der nahe Kiosk fällt durch sein Graffiti auf. Der Künstler KJ263 hat sein Werk der Entdeckung des Pepsins durch Theodor Schwann im Jahre 1836 gewidmet. Wer die Promenade wenig später nach links verlässt, stößt auf den Jüdischen Gedenkstein (1995) von Ulrich Rückriem, der auch den Granitquader vor dem Weißen Haus (1994) gestaltet hat. Eine Stahlplastik von E. Hauser (1980er Jahre) steht vor der Volksbank-Zentrale an der Zollstraße. Im Garten des Kindergartens Mühlenstraße am Wasserturm, zieht eine Farbige Stahlplastik von Georg Lilienthal die Blicke auf sich. Von dort geht's durch Stadt- und Rosengarten. Im Park: das Wasserrad (Georg Lilienthal, 1998), der Würfel (Josef Neuhaus, 1975), Sitzender Knabe (Marga Groove-Marcivic, 1963), die Kraniche (Günther Happekotte, 1964), der Seelöwe (Michael Franke) und der Eierdieb (U. Causin, 1935). Den Schlusspunkt setzt das Königspaar von Dieter Patt (1997) vor der Stadthalle.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort