Neuss Jugendamt: Kinder im Fokus

Neuss · Die Kampagne läuft bundesweit: "Das Jugendamt – Unterstützung, die ankommt". Auch die Neusser Verwaltung beteiligt sich und stellte ihr Jugendamt bei einem Tag der offenen Tür vor. Botschaft: Das Amt – ein Ort der Hilfe.

 Experten in Sachen Kindeswohl: Norbert Bläsing, Ulrike Wagner, Ute Steindorf und Helge Wallmeier vom städtischen Jugendamt.

Experten in Sachen Kindeswohl: Norbert Bläsing, Ulrike Wagner, Ute Steindorf und Helge Wallmeier vom städtischen Jugendamt.

Foto: A. Woitschützke

Die Kampagne läuft bundesweit: "Das Jugendamt — Unterstützung, die ankommt". Auch die Neusser Verwaltung beteiligt sich und stellte ihr Jugendamt bei einem Tag der offenen Tür vor. Botschaft: Das Amt — ein Ort der Hilfe.

In den Gängen duftet es nach Popcorn. An den vielen Infoständen liegen Flyer aus, die über die große Bandbreite an Angeboten informieren sollen. Doch an den mit Blumen geschmückten Stehtischen bleiben die Mitarbeiter weitgehend unter sich — nur wenige Besucher sind zum "Tag der offenen Tür" gekommen.

Anita Renus lässt sich dadurch nicht verunsichern: Die Anliegen, mit denen sich jemand ans Jugendamt wende, seien nun einmal sehr persönlich und würden daher nicht unbedingt an einem solchen Tag vorgetragen. In ihrem Büro finden Alleinerziehende mit finanziellen Problemen Beistand.

Auch die anderen Abteilungen des Jugendamtes — vom Allgemeinen Sozialen Dienst über die "Frühen Hilfen" bis zum Pflegekinderdienst — präsentierten sich gestern Nachmittag der Öffentlichkeit. Anlass dazu war eine bundesweite Informations-Kampagne unter dem Titel "Das Jugendamt — Unterstützung, die ankommt". Ziel der Aktionen in ganz Deutschland: Kindern, Jugendlichen und Familien zu vermitteln, dass die Jugendämter ihnen in vielen Lebensbereichen engagiert zur Seite stehen.

"Die Dienstleistung für den Menschen steht bei uns im Mittelpunkt", betont daher Stefan Hahn, Dezernent für Jugend und Soziales. Dies werde leider oft "nicht so wahrgenommen". Mit großem Einsatz und persönlichem Engagement gehen die über 200 Mitarbeiter im Neusser Jugendamt selbst, sowie in den angeschlossenen Einrichtungen von Kindertagesstätten über Beratungsstellen bis zu den Jugendtreffs ihrer Arbeit nach.

Dass da auch mal eine Entscheidung getroffen wird, die Einzelnen nicht passt, verstehe sich von selbst, so Amtsleiter Achim Tilmes: "Wenn es unter den Eltern Streit gibt, wirft uns immer mal wieder jemand vor, wir würden eine Partei bevorzugen." Dabei gebe es für alle Mitarbeiter eine ganz klare Richtlinie: "Das Wohl der Kinder steht stets im Mittelpunkt."

Mit Kindern und Jugendlichen möchte sich auch Alexandra Hahne künftig gerne beschäftigen. Daher ist die 22-Jährige zum "Tag der offenen Tür" gekommen, um sich über die beruflichen Möglichkeiten im Jugendamt zu informieren. "Ich habe einen guten Einblick bekommen, wie hier gearbeitet wird", fasst sie zusammen.

Beate Fedler (51) arbeitet im Fachdienst für Integration und Migration der Caritas: "Ich bin hergekommen, weil ich Kontakte knüpfen möchte, da ich selbst auch viel mit Jugendlichen zu tun habe", sagt sie. Die beiden Frauen haben sich gerade zusammen einen Film angeschaut: "Er hat sehr gut gezeigt, dass das Jugendamt eine Stelle der Hilfe ist, und baut Berührungsängste ab", schließt Fedler.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort