Karneval in Neuss Erinnerungen an vier mal elf Jahre im Karneval

Neuss · Seit vier mal elf Jahren ist die Gesellschaft „Rode Husare“ fester Bestandteil des Neusser Karnevals. Doch ausgerechnet des Jubiläumsjahr fällt in die Pandemie. Immerhin: Einen Orden gibt es trotzdem.

 Aus dem Kappessontagszug ist die KG nicht mehr wegzudenken.

Aus dem Kappessontagszug ist die KG nicht mehr wegzudenken.

Foto: KG Nüsser Rode Husare

Der Jubiläumsorden an die Mitglieder wurde bereits ausgehändigt – corona-konform, versteht sich. Aber davon abgesehen sind die geplanten Feierlichkeiten der Karnevalsgesellschaft (KG) Nüsser Rode Husare um Kommandant René Deyke vorerst im Standby-Modus. Corona sorgt für eine stille Session, und die KG, die ihr jeckes Jubiläum (vier Mal elf Jahre) begeht, muss umdisponieren.

„Vielleicht klappt es ja im November 2021“, sagt Petra Schumacher, zweite Vorsitzende und Vize-Kommandantin. Bis dahin bleiben Erinnerungen an zurückliegende Sessionen. Ihr Vater Wilhelm Longerich hatte den Verein 1976 zusammen mit Otto Dienstbier und Freunden aus dem Vespa-Club sowie aus dessen Vereinslokal „Stratmeyer“ an der Rheydter Straße gegründet. Sie hatten schon vorher am Kappessonntagszug teilgenommen.

 Die Konfetti-Kanone „Ons Willi“ ist nach Ehrenkommandant Willi Longerich benannt.

Die Konfetti-Kanone „Ons Willi“ ist nach Ehrenkommandant Willi Longerich benannt.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Gründung der Nüsser Rode Husare war da im Grunde nur der nächste Schritt. Beim Kappessonntagszug 1977 war es dann soweit: Die Rode Husare zogen erstmals als KG mit – als Fußgruppe mit einem Bollerwagen als Bagagewagen. Aus dem Bollerwagen wurde bald ein richtiger, mit von Herbert Witting gesponserten Pferden bespannter Bagagewagen. Auch eine Kutsche war später dabei. 1987 wurde die Konfetti-Kanone „Elisabeth“ – benannt nach der damaligen Novesia Elisabeth Küsters – vorgestellt. 2014 wurde die Kanone in „Ons Willi“ umbenannt, in Erinnerung an den verstorbenen Ehrenkommandanten Wilhelm Longerich.

 So sieht der Jubiläumsorden der KG Nüsser Rode Husare aus.

So sieht der Jubiläumsorden der KG Nüsser Rode Husare aus.

Foto: KG Nüsser Rode Husare

Längst sind die Rode Husare in ihren schmucken Uniformen aus dem Karneval in der Quirinus-Stadt nicht mehr wegzudenken, viele schätzen auch die familiäre Atmosphäre des mit 20 Mitgliedern kleinen Vereins. Beim Kappessonntagszug sind sie immer vorne dabei. So hätte es auch in dieser Session sein sollen. Doch dann kam Corona. Und so dauert die Kappessontagszug-Abstinenz ausgerechnet im jecken Jubiläumsjahr nun schon zwei Jahre. 2020 fiel der Umzug zunächst wegen des Sturmtiefs „Sabine“ aus. Dann platzte der Nachholtermin wegen Corona.

 Vorne dabei: die KG Nüsser Rode Husare im jecken Einsatz.

Vorne dabei: die KG Nüsser Rode Husare im jecken Einsatz.

Foto: KG Nüsser Rode Husare
 Zeitreise mit der KG Nüsser Rode Husare in die Vergangenheit.

Zeitreise mit der KG Nüsser Rode Husare in die Vergangenheit.

Foto: KG Nüsser Rode Husare

Im Gegensatz zu anderen Karnevalsgesellschaften legen die Rode Husare nicht jedes Jahr einen Sessionsorden auf, sondern nur alle elf Jahre einen Jubiläumsorden. Außer diesen vier Jubiläumsorden gibt es jährlich für den jeweiligen Prinzen den Verdienstorden der Nüsser Rode Husare. Dabei handelt es sich um den Husarenstern. 2014 wurde ein neuer Ehrenorden „Ons Willi“ aufgelegt, der für den amtierenden Prinzen, langjährige Mitglieder und verdiente Karnevalisten vorbehalten ist.

(abu)
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