Neuss Die Grünen blicken auf ein turbulentes Jahr zurück
Neuss · Susanne Benary-Höck, Sprecherin des Stadtverbands Neuss von Bündnis 90/Die Grünen, machte gleich zu Beginn des Neujahrsempfangs ihrer Partei deutlich, dass der Austausch im Vordergrund stehen werde und nicht lange Reden. Die Veranstaltung des Neusser Stadtverbands sowie des Kreisverbands war gut besucht. Unter anderem dabei: Der Vizepräsident des Landtags, Oliver Keymis. Und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, den Susanne Benary-Höck im Rahmen ihrer Begrüßungsrede entschuldigen ließ, sollte mit Verspätung dazustoßen. Die 53-Jährige bat am Auschwitz-Tag um eine Gedenkminute für alle Opfer des Nationalsozialismus und mahnte, antisemitischen, rassistischen und die Demokratie gefährdenden Ideen keinen Raum zu geben.
Susanne Merwat Badra, die Sprecherin des Kreisverbandes, zeigte sich zufrieden: "Wir blicken auf ein turbulentes Jahr mit zwei großen Wahlkämpfen zurück." Sie zog eine positive Bilanz trotz der gescheiterten Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene: "Wir haben das letzte Jahr gerockt." Michael Klinkicht, Vorsitzender der Neusser Grünen-Fraktion, nahm die SPD in den Blick: "Sie ist in der komfortablen Situation, über die Zukunft der Republik zu bestimmen. Wir als Grüne sind ausgeschlossen." Er fände es gut, wenn die Basisdemokratie der SPD so weit ginge, ihre Mitglieder auch über eine Jamaika-Koalition entscheiden zu lassen. Und er kritisierte auch die FDP: "Besser nicht zu reagieren, als falsch zu regieren, ist verkehrt." Neuwahlen seien möglicherweise besser als eine Neuauflage der Großen Koalition. Klinkicht zeigte sich mit Blick auf die Stadt Neuss mit der Arbeit seiner Fraktion zufrieden: "Wir haben mit Matthias Welpmann einen Grünen als Umweltdezernenten und ohne uns gäbe es in Neuss keine Verbraucherzentrale. Auch den Ausbau von Radwegen und die Sanierung der Schultoiletten verbuchen die Neusser Grünen als Erfolge ihrer Politik.
