Neuss Musikalisches Experiment beim Zeughauskonzert

Neuss · Saxofon und Klavier beim "Besonderen Abend".

 Pianist Michail Lifits gestaltet das Konzert mit.

Pianist Michail Lifits gestaltet das Konzert mit.

Foto: Felix Bröde

Vier Saxofone und ein Klavier machen den "Besonderen Abend" zu einem außergewöhnlichen experimentellen "Ausreißer" der Zeughauskonzerte. Das Signum Saxophone Quartet, das schon bei "Shakespeare goes Varieté" in Neuss begeisterte, zaubert eine fiktive russisch-amerikanische Freundschaft aus dem Geiste der Musik hervor.

Zunächst nehmen Bla Kemperle, Erik Nestler, Alan Luar und Guerino Bellarosa das Publikum mit zu Modest Mussorgskys "Bildern einer Ausstellung", in der nun nicht allein "Das alte Schloß", sondern alle gezeigten Objekte und Promenaden in den Klang der Saxofone getaucht sind. Gemeinsam mit dem jungen russisch-deutschen Pianisten Michail Lifits widmet sich das Signum Quartet im Anschluss einem zweiten nationalrussischen Meisterwerk: der Tondichtung "Shéhérazade" von Nikolaj Rimskij-Korssakoff, dem berühmten musikalischen Traum aus 1001 Nacht.

Mit Samuel Barbers ebenso beliebtem wie schwermütigem "Adagio for Strings" begeben sich die vier Musiker des Signum Quartet dann von der Alten in die Neue Welt. Der langsame Satz aus dem Streichquartett op. 11, das der amerikanische "Klassiker" während seines Studiums am österreichischen Wolfgangsee komponierte, hat sich zu einem regelrechten Selbstläufer entwickelt.

Zahlreiche Filme - vom "Großen Diktator" bis zu "Platoon" - fanden darin die Begleitmusik, und selbst die Pop-Musik konnte sich der ausdrucksvollen, tief empfundenen Traurigkeit dieses Stückes nicht entziehen, das beim "Besonderen Abend" einen intensiven Ruhepunkt vor der letzten offiziellen Nummer des Programms markiert: George Gershwins "Rhapsody in Blue".

Info Markt, morgen, 20 Uhr, Einführung 19.15 Uhr, Karten unter 2131 52699999

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort