Neuss Das Jugendensemble lässt in der Alten Post ein Herz auf Reisen gehen

Neuss · Auch mit seiner zweiten Produktion kann das Jugendensemble der Schule für Kunst und Theater Alte Post wirklich begeistern. "Die Stadt" feierte am Wochenende Premiere vor ausverkauftem Haus. Auch dieses Schauspiel mit Tanz und Musik ist von den Mitwirkenden selbst geschrieben oder aus der Arbeit mit dem Stück entstanden. Lisa Stapelfeldt (Dramaturgie) hat die Texte dann überarbeitet und in einen szenischen Zusammenhang gebracht.

 Das junge Ensemble begeisterte.

Das junge Ensemble begeisterte.

Foto: Leo Kammer

Die Geschichte ist schnell erzählt: Petra Pan ist ein einfaches Kind vom Land und in ihrem schlichten Sosein leicht überfordert, als sie in die große Stadt fahren soll, um das Herz ihrer Mutter von Dr. Diastole "reparieren" zu lassen. Maren Linke spielt die Petra, die in temperamentvoll überzeugender Art den Verlockungen der großen Stadt erliegt und auf einer Party gar das Herz ihrer Mutter und ihr eigenes verliert. Die Mutter verkörpert Yasmin Glymph: Sie ist das herausragende Beispiel für den professionellen Einstieg in die Schauspielerei und Pars pro Toto, den Regisseur Dennis Palmen so umschreibt: "Das sind alles sehr talentierte Mädels, stark in der Bühnenpräsenz." Er übertreibt kein bisschen, denn die mitreißende Präsenz kommt besonders gut in den von Stefanie Lenz wunderbar choreographierten Tänzen zum Ausdruck. Mit Yasmin Glymph und Maren Linke finden sich alle weiteren Darstellerinnen - Mia Palomino, Johanna König, Lea-Marie Krause, Rosalia Franke und Katharina Huch - in Tanz-Performances zusammen, die vollkommen glücken.

Die passgenaue Musik dazu hat mit Dennis Palmen das TaS-Ensemblemitglied Franka von Werden ausgesucht. Große Organe - Herz, Leber, Magen - sind die Requisiten in einem bewusst einfach gehaltenen Bühnenbild. Die schlichte, zugleich wirkungsvolle Ausstattung haben Sofia Jung, Marie Ehrentraut und Flora Ritz-Rahman besorgt. Ein schöner Kompromiss ist das Happy End: "So sieht die Stadt nun einmal aus, füge dich und bau ein Haus!" Aber auch, wenn es Rosenbaums Buchstabensuppe nur in der Stadt gibt, "die Luft auf dem Land ist einfach besser!" Und natürlich wird Mutters Herz von Dr. Diastole zusammengeklebt. Die Begeisterung der Zuschauer drückte im durchweg jungen Publikum Matilda (15) so aus: "Das war eine wunderbare Geschichte und toll präsentiert."

Info Weitere Aufführungen am 2., 3. und 7. Februar, jeweils 20 Uhr

(Nima)
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